ATis neuer „R600“ noch später als erwartet?
Im November des mittlerweile vergangenen Jahres stellte nVidia mit seiner GeForce 8800 GTX die neueste Grafikkarten-Generation vor. Bislang gibt es keinen Grafikchip, der dem G80 etwas entgegensetzen kann. Dies wird sich wahrscheinlich erst mit ATis „R600“ ändern, der offenbar aber noch später als erwartet kommt.
So berichten die stets gut informierten Kollegen von The Inquirer, dass ATis neuester Pixelbeschleuniger und damit die Antwort auf nVidias GeForce 8800 GTX wohl später als ursprünglich geplant auf den Markt kommen werde. Derzeit geht man davon aus, dass nVidia wohl noch vor dem Launch des R600 eine neue Revision des G80 in nur noch 80 nm breiten Strukturen auf den Markt bringen wird.
Grund für die Verschiebung des Produktstarts sind offenbar Probleme, auf die die Ingenieure ATis in aktuellen Samples der R600-Grafikkarten gestoßen sind. Diese sind wohl so schwerwiegend, dass man es für nötig hält, den Chip nochmals zu überarbeiteten und einem Re-Spin zu unterziehen. Diese Maßnahmen zur Fehlerbehebung werden den Start des R600 nochmals ein paar Wochen nach hinten werfen, so dass davon ausgegangen werden kann, dass ATi den neuen Chip erst zur CeBIT im März vorstellen könnte.
Derweil kursiert im Internet ein vermeintlich echter erster Testbericht zum R600 auf einer koreanischen Webseite. Die Benchmarks, die die Betreiber der neu gegründeten Internetdomain durchführten, sprechen eine recht deutliche Sprache. ATis R600 kann sich gegenüber nVidias GeForce 8800 GTX zwischen acht und 42 Prozent absetzen und stößt damit in ganz neue Performancebereiche vor. Allerdings kann man die Echtheit dieser Messungen durchaus anzweifeln, kristallisierte sich in den vergangenen Tagen doch immer weiter heraus, dass es sich beim gesamten Test um einen Fake handelt.
So verweigerte der Autor des Testberichts die Herausgabe von Screenshots, die beweisen könnten, dass seine Angaben echt sein könnten. Auch die Herkunft der dort aufgeführten Vergleichswerte anderer Grafikkarten ist hochgradig umstritten. Vielerorts wird sogar darüber diskutiert, ob sie aus unserem Artikel zur GeForce 8800 GTX SLI stammen. Laut Angaben des zuständigen Redakteurs stammt die getestete R600-Grafikkarte aus dem „Microsoft Vista Driver Certification Program“ und sei über Umwege in seine Hände geraten. Zudem würde es sich um eine Revision des R600 handeln, der noch mit den oben beschriebenen Fehlern behaftet ist und demnach einer kleinen Runderneuerung in Form eines Re-Spins unterzogen werden müsste, so The Inquirer.