Vista-ForceWare ermöglicht „Hybrid-AA“ auf G80
In Sachen Bildqualität hat sich der Chipspezialist nVidia bei der neuen G80-GPU nicht Lumpen lassen und sowohl das Anti-Aliasing als auch (und vor allem) die anisotrope Filterung stark verbessert. Unter Windows XP ging man allerdings nicht nur drei Schritte vorwärts, sondern auch einen zurück.
Unter Windows Vista scheint dies nun (inoffiziell) nicht mehr so zu sein. Die Rede ist vom so genannten „Hybrid-Anti-Aliasing“. Die mittlerweile herkömmliche Methode Kantenglättung durchzuführen, hört auf den Namen Multi-Sampling-Anti-Aliasing (MSAA). Dies ist ein (effizienter) Kompromiss aus Bildqualität und Geschwindigkeit, da alle Geometriekanten bearbeitet, die Texturen aber ignoriert werden, was der Performance zu Gute kommt. Die zweite Möglichkeit ist Super-Sampling-Anti-Aliasing (SSAA), was neben der Geometrie auch die Texturen umfasst. Somit ist diese Kantenglättung qualitativ zwar sehr gut, aus Geschwindigkeitssicht aber sehr langsam, da extrem hardwareintensiv.
Bereits seit längerer Zeit bietet nVidia deswegen das „Hybrid-AA“ an, eine Mischung aus MSAA und SSAA. So konnte man bis zur GeForce-7-Serie offiziell im Treiber den 8xS-Modus aktivieren, was ein zweifach versetztes 4xMSAA mit einem 1x2-SSAA-Anteil verbandt. Damit war es bei einer leistungsstarken Hardware in älteren Spielen möglich, das gesamte Bild zu glätten und eine bessere Homogenität zu erreichen. Zudem konnte man mit inoffiziellen Tools wie beispielsweise dem nHancer einen weiteren Hybridmodus namens 16xS sowie die reinen SSAA-Einstellungen 2x2 SSAA und 4x4 SSAA aktivieren, wobei aber vor allem letzterer extrem die Frameraten gesenkt hat.
Obwohl die GPU der GeForce 8800 GTS und GeForce 8800 GTX dieselben (und verbesserte) AA-Fähigkeiten besitzt, hat nVidia sämtliche Modi mit SSAA im Treiber deaktiviert. Demzufolge fällt nicht nur das offiziell angebotene 8xSAA weg, zudem werden die weiteren Einstellungen in den Fremdtools ignoriert – zumindest unter Windows XP. Denn unter Windows Vista, wobei der eigentliche Grund der ForceWare-100-Treiber für Windows Vista ist, sind alle bekannten SSAA-Einstellungen mit Hilfe des nHancer wieder einstellbar, was wir nur begrüßen können. Für einige potenzielle Käufer einer GeForce 8800 war das fehlende SSAA bis jetzt ein großer Negativpunkt, der mit dem ForceWare 100 weggefallen zu sein scheint.
Ob es sich um einen (un)günstigen Zufall bei der Treiberentwicklung oder Absicht seitens nVidias handelt, ist noch nicht geklärt. Eine Anfrage bei nVidia konnte bis jetzt noch keine Klärung verschaffen. Hoffen wir, dass auch in Zukunft die SSAA-Modi auf einer GeForce 8800 vorhanden sein werden, was für eine derart leistungsstarke Grafikkarte einzig positiv sein kann. Denn in was setzt man überschüssige Performance besser um, als in eine höhere Bildqualität?
Neben den Screenshots aus Half-Life 2, die einen kleinen Einblick in die diversen AA-Einstellungen geben sollen (wobei man hier anmerken muss, dass SSAA in Bewegung besser als auf einem Standbild aussieht), haben wir die Erweiterung Lost Coast als kleinen Benchmarkvergleich auf einer GeForce 8800 GTX mit dem ForceWare 100.59 benutzt. Wie man gut erkennen kann, hat selbst eine GeForce 8800 GTX mit dem Super-Sampling-AA schwer zu kämpfen.
Wie nVidia uns soeben mitteilte, wird es in zukünftigen ForceWare-Treibern, gemeint ist hier sowohl für Windows XP als auch Windows Vista, keine Hybriden-AA- oder reine SSAA-Modi mehr geben. Dass diese in den bisherigen Vista-Treibern vorhanden sind, erklärt nVidia mit einem Bug.