GT200 von Nvidia mit 240 Shadereinheiten?
Es vergeht mittlerweile fast kein Tag mehr, wo nicht ein neues Gerücht über den GT200, die wahre „Next-Gen“-GPU von Nvidia, erscheint. Und so auch heute, wo erneut die Kollegen von NordicHardware etwas Neues zu berichten haben.
Eine kleine Anmerkung vorweg: Unserer Meinung nach könnte ein Großteil der Spekulationen zutreffen. Wir sind bis jetzt, abgesehen von einer Sache, von den gleichen technischen Spezifikationen ausgegangen. Garantieren, dass die Gerüchten wahre Fakten sind, kann man aber natürlich nicht. Offiziell bekannt gegeben hat Nvidia bisher, dass die GPU tatsächlich die Bezeichnung GT200 trägt und über etwa eine Milliarde Transistoren verfügt. Es könnte ebenfalls gut sein, dass noch einige weitere Millionen Schaltungen hinzu kommen.
Der Fertigungsprozess des GT200 wird wahrscheinlich noch im älteren 65-nm-Verfahren von statten gehen. Seit den schwerwiegenden Problemen mit dem NV30-Chip sind die Kalifornier deutlich zurückhaltender geworden, was kleine Bauweisen bei neuen und noch unbekannten Grafikchips betrifft. Als recht gesichert ansehen kann man, dass der GT200 über ein 512 Bit breites Speicherinterface an den VRAM angeschlossen ist, der voraussichtlich eine Größe von 1.024 Megabyte auf dem Referenzdesign haben und im GDDR3-Standard hergestellt wird. Eine Frequenz von 1.100 MHz wäre mit dem schnellsten GDDR3-Speicher zur Zeit problemlos möglich.
Neu hinzugekommen ist die Anzahl der Shadereinheiten auf der GPU. Diese soll 240 Stück betragen, was beinahe doppelt so viel wie auf einem G92 wäre. 240 ALUs sind dabei auch technisch gut möglich. Der originale G80 baut auf insgesamt acht Shadercluster mit je 16 ALUs. Die ALUs selber sind nochmal in zwei Achter-Blöcke aufgeteilt. Wenn man nun die Anzahl der Shadercluster auf zehn erhöht und einen weiteren Achterblock hinzufügt, käme man auf 240 Shadereinheiten. Was für Berechnungen diese durchführen können, bleibt weiterhin eine wichtige Unbekannte. Es ist gut möglich, dass es Nvidia bei einem MADD (Multiply-ADD) sowie einem MUL (Multiplikation) belässt – letzteres würde wohl wie auf dem G80 nur selten für „General Shading“ genutzt werden können.
Ebenso soll im gleichen Verhältnis mit dem Speicherinterface die Zahl der Raster Operation Processors (ROPs) erhöht werden. Auf einem G80 gibt es insgesamt sechs ROP-Partitions mit je vier ROPs, womit man auf insgesamt 24 ROPs kommt. Da der GT200 acht 64-Bit-Speichercontroller haben wird und diese eng mit den ROPs verbunden sind, würde man auf der neuen GPU nun acht ROP-Cluster und somit insgesamt 32 ROPs erhalten.
Die Informationen über die Textureinheiten decken sich dann aber nicht mehr mit unseren Vermutungen. NordicHardware spricht von satten 128 vollwertigen Textureinheiten, die pro Takt einen bilinearen Pixel adressieren und texturieren könnten. Das wäre eine Verdoppelung der TMUs zum G92, die man erreichen könnte, wenn Nvidia neben den vorhandenen acht Textureinheiten pro Shadercluster vier weitere hinzugefügt hätte – eine parallele Erweiterung der TMUs zu den ALUs. Ausschließen können wir diese geballte Texturleistung natürlich nicht, jedoch halten wir es für wahrscheinlicher, dass Nvidia die Texturcluster identisch zum G92 lässt. Durch die zehn Shadercluster hätte man dann 80 vollwertige Textureinheiten, die man erst einmal auslasten muss.
Bei dem GT200 soll es sich um eine Direct3D-10.1-GPU handeln, wodurch man zu ATI aufschließen würde. Bezüglich der Taktraten gibt es keine neuen Informationen. Als Erscheinungstermin vermutet man das späte dritte oder das frühe vierte Quartal dieses Jahres. Zudem soll der GT200 nicht unter dem Namen „GeForce 9900“ verkauft werden – was uns auch verwundert hätte.