Nvidia: GT300, DirectX11 und 55 nm
Nvidia konnte mit der GeForce-200-Reihe (ComputerBase-Test) auf Basis des GT200 einen durchaus beachtlichen Start hinlegen und die Performance-Krone im Bereich der Single-Chip-Lösungen in den eigenen Reihen halten. Dennoch sorgt die neue Generation für Probleme bei den Grünen.
Die Ursache dafür ist neben dem hohen Preis des Chips die mangelnde Ausbeute aufgrund des Fertigungsprozesses mit einer Strukturbreite von 65 nm. Um die Yield-Rate zu steigern, sollte Gerüchten zufolge schnellst möglich eine überarbeitete Variante des aktuellen Chips, der so genannte GT200b, nachgeschoben werden, der wie AMDs aktuelle HD-4800-Serie auf Basis des RV770 im modernen 55-nm-Prozess gefertigt wird. Der Umstieg würde sowohl eine höhere Ausbeute als auch Kostenersparnisse nach sich ziehen.
In diesem Zusammenhang fällt die Meldung der Digitimes, nach der Nvidia bis zum Ende des Jahres einen vollständigen Umstieg hin zum 55-nm-Prozess plant. So sollen der Einsteiger-Chip G98 sowie die Mainstream-Varianten G94 und G96 ebenfalls in der kleineren Strukturbreite gefertigt werden. Der Start der „b“-Modelle steht allerdings erst nach August an. Wie gewohnt werden die Chips in den Hallen der Halbleiterhersteller TSMC und UMC produziert. Die Kostenersparnis soll bei rund 20 Prozent liegen.
Eine alternative Möglichkeit bringen die Kollegen von Hardspell ins Gespräch. Nach deren Informationen verzichtet Nvidia gänzlich auf eine 55-nm-Variante des GT200 und nutzt die damit frei gewordenen Ressourcen für die Entwicklung des GT300, dessen Start für das vierte Quartal dieses Jahres erwartet wird. Der Chip soll bereits im 45-nm-Verfahren gefertigt werden und zudem mit einer gesteigerten Performance aufwarten, um AMDs „Super RV770“ Paroli zu bieten. Des Weiteren verfügt der Chip über 384 Stream-Prozessoren, einen Chiptakt von 800 MHz sowie 1 GB GDDR5-Speicher, der mit einem Takt von 4 GHz betrieben wird. Zusätzlich soll der GT300 kompatibel zu DirectX 10.1 sein.
AMD setzt bereits seit der Radeon-HD-3000-Reihe auf DirectX 10.1, während Nvidia diesen Schritt bislang ausließ. So berichtet die Gerüchteküche Fudzilla, dass man in Santa Clara offenbar die Ansicht vertritt, DirectX 10.1 sei für Entwicklerstudios nicht attraktiv genug, wenn es nur von einem der beiden großen GPU-Produzenten unterstützt wird und wollte demnach gleich den Wechsel auf DirectX 11 vollziehen. Ob der Erfolg von AMDs Radeon-HD-4800-Reihe möglicherweise zu einem Sinneswandel geführt hat, bleibt einmal dahingestellt.
Inwiefern die Spekulationen zutreffen, ist wie üblich ungewiss. Interessant sind die Überlegungen aber allemal und die Zukunft wird zeigen, wer am Ende Recht behält.