Offiziell: „Fermi“ a.k.a. GT300
Im Rahmen der hauseigenen „GPU Technology Conference“ hat Nvidia die Katze aus dem Sack gelassen und erste Spezifikationen zur kommenden High-End-Grafik-Lösung präsentiert. Demnach hatte die Gerüchteküche vorab schon größtenteils recht, der Codename des neuen Chips lautet „Fermi“.
Im Rahmen der Keynote wird Nvidias CEO in diesen Minuten die ersten Details der Öffentlichkeit präsentieren. Vorab konnte man uns bereits ein Dokument zur Verfügung stellen, welches hoch-technisch ist, da es primär für Entwickler gedacht ist. Einen ersten Auszug wollen wir doch bereits geben, weitere Details folgen in Kürze.
Fermi ist laut Nvidia die erste größte Überarbeitung nach dem G80-Chip. Die „Computational GPU“ wird im 40-nm-Prozess hergestellt und beherbergt satte drei Milliarden Transistoren. Der Chip besteht aus 16 Shadercluster mit je 32 ALUs, die im Fermi auf den Namen „CUDA Cores“ getauft sind. Insgesamt gibt es also 512 Shadereinheiten, die ein MADD pro Takt berechnen können. Als Besonderheit geben die Kalifornier an, dass man es geschafft hat, die Double-Precision-Leistung im Optimalfall um den Faktor acht gegenüber dem GT200 zu verbessern – wahrscheinlich erneut mit dedizierten DP-Einheiten. Der Thread-Scheduler sowie der Cache-Speicher soll auf dem Fermi einen großen Schritt nach vorne gemacht haben.
Der Fermi soll als erste GPU überhaupt eine komplette Unterstützung von C++ erhalten sowie mit IEEE-754-2008-Standard vollständig kompatibel sein. Da der Speicher für das GPU-Computing eine sehr wichtige Rolle spielt, hat man nicht nur die Caches optimiert beziehungsweise vergrößert, sondern darüber hinaus kann der Speichercontroller auch mit ECC-Speicher, der eine eigene Fehlerkorrektur aufweist, umgehen.
Der Fermi-Chip verfügt über 16 „Load/Store“-Einheiten, was nichts anderes als Textureinheiten sind. Inwieweit diese allerdings aufgebaut sind, ist unbekannt. Der Fermi setzt auch sechs 64-Bit-Speichercontroller, was in einem 384-Bit-Speicherinterface resultiert. Das 512-Bit-Interface vom GT200 hat Nvidia verworfen, wobei man als Ausgleich aber auf höher getakteten GDDR5-Speicher setzt. Die maximale Speicherausstattung des Fermi beträgt 6 Gigabyte, wobei da sicherlich nur auf professionellen Karten eingesetzt werden wird. Vier separate „Special Function Units“, die Berechnungen in Sinus oder Kosinus durchführen können, finden auf dem Fermi Platz.
Angaben über die Spieleperformance beziehungsweise allgemeine Leistungswerte des Fermis macht Nvidia leider nicht, stattdessen vergleicht man den Fermi in Teilbereichen mit dem GT200. Die Taktfrequenzen bleiben ebenso noch ein Geheimnis. Unschwer zu erkennen ist, dass Nvidia den Fokus vom Fermi auf das GPU-Computing gelegt hat. Inwieweit das auch den normalen Desktop-Consumer zu Gute kommen wird, muss sich erst noch zeigen.
Bei bit-tech.net gibt es erste Board-Shots einer Tesla-Karte, die sich jedoch von den Desktop-Varianten nicht wesentlich unterschieden dürfte. Demnach verfügt die Karte über einen 8-Pin-Stromanschluss sowie einen nicht im Bild sichtbaren 6-Pin-Stromstecker an der Oberseite, der auf den beiden Bildern von PCPPop zu erkennen ist.