GTX 550 Ti: Benchmarks, Spezifikationen, Termin und mehr
Der nächste Schritt im Desktop-Segment heißt für Nvidia, die optimierte „Fermi“-Architektur auch auf den Mainstream-Bereich auszuweiten. Dies soll in Form der neuen GeForce GTX 550 Ti geschehen. Neben der Bestätigung des bereits vermuteten Termins und den Spezifikationen sind nun auch erste Leistungswerte der Karte aufgetaucht.
Unsere Kollegen von HardTecs4U können den 15. März 2011 als Vorstellungsdatum für die GTX 550 Ti und auch ihre Spezifikationen nun bestätigen. Die GTX 550 Ti wird somit 192 Shader-Einheiten, ein 192 Bit breites Speicherinterface und Taktraten von 900 MHz für die GPU und entsprechend 1.800 MHz für die Shader besitzen. Der 1.024 MB große GDDR5-Speicher soll mit 4.100 MHz effektivem Speichertakt daherkommen. Bei einer maximalen Leistungsaufnahme von 116 Watt (TDP) besitzt die Karte einen zusätzlichen 6-Pin-Stromanschluss. Das Referenzdesign wird zudem über eine Dual-Slot-Kühllösung und zwei DVI-Ports sowie einen mini-HDMI-Anschluss verfügen. Nvidias Multi-GPU-Technik SLI wird ebenfalls unterstützt: Zwei GTX 550 Ti sollen sich im „2-way-SLI“ zusammen schalten lassen.
Neue Bilder aus Asien zeigen nun außerdem, dass ab Werk auch bereits 970 MHz und bei weiterer Übertaktung sogar deutlich mehr als 1.000 MHz GPU-Takt möglich sind.
Soviel zu den Spezifikationen, doch viel interessanter ist, was die Technik in der Praxis zu leisten vermag. Die bei Chiphell publizierten Benchmark-Ergebnisse einer übertakteten GTX 550 Ti von Gigabyte (GV-N550OC-1GI) geben erste konkrete Hinweise darauf. In Kombination mit einem Intel Core i7-920 (2,67 GHz) erzielte die Karte folglich 13.137 Punkte im 3DMark Vantage und 2.664 Punkte im neuen 3DMark 11 – beides jeweils im Performance-Setting. Damit würde sich die (übertaktete) GTX 550 Ti irgendwo zwischen Radeon HD 5770 und GeForce GTX 460 (768 MB) einordnen. In unseren Tests erzielt eine HD 5770 zwar mit 2.712 Punkten im 3DMark 11 etwas mehr und auch die GTX 460 schneidet mit 13.419 Punkten im 3DMark Vantage besser ab, aber dabei ist zu berücksichtigen, dass bei uns eine deutlich schnellere CPU (Core i7-965 Extreme Edition @ 3,87 GHz) zum Einsatz kommt und sich die Testsysteme auch sonst unterscheiden dürften. Die Ergebnisse sind daher nur sehr bedingt vergleichbar. Zu den bisherigen Gerüchten zur Leistung passt die Einordnung knapp über einer HD 5770 allerdings ganz gut und auch die angebliche Leistungssteigerung von 28 Prozent gegenüber der GTS 450 spricht dafür.
Auch in einigen Spielen musste sich die neue GeForce beweisen: In StarCraft II standen bei einer Außenszene im Schnitt 31 FPS und bei einer Innenszene durchschnittlich rund 66 FPS zu Buche. Im Shooter Call of Duty 7 (Black Ops) sollen gar 80 FPS im Durchschnitt erzielt worden sein. Die Auflösung wird für beide Spiele mit 1.920 × 1.080 Pixeln angegeben, mit der Grafikeinstellung „High“ bei StarCraft II und zusätzlich achtfachem Antialiasing bei CoD 7.
VR-Zone will ebenfalls an Benchmark-Werte der GTX 550 Ti gelangt sein. Diese bescheinigen der Karte (mit Referenztakt?) im Spiel Lost Planet 2 eine rund 25 Prozent höhere Leistung als die HD 5770, im 3DMark 11 hingegen hat sie das Nachsehen. Außerdem werden die Spezifikationen mit 900 MHz für GPU (1.800 MHz Shader) und effektiven 4.100 MHz für den GDDR5-Speicher nochmals bestätigt.
Zu guter Letzt sind auch bereits einige Variationen der GTX 550 Ti von Nvidias Board-Partnern bekannt geworden. Den Anfang macht ein Modell von PNY, das sich bereits mit einem viel zu hoch angesetzten Preis (über 160 Euro) im Handel bemerkbar machte. In Asien ist zudem eine übertaktete Variante von MSI mit „Cyclone III“-Kühler samt neuem „Propeller Blade“-Lüfter gesichtet worden.
Als einzige Unbekannte gilt aber vorerst noch der Preis der GeForce GTX 550 Ti. Xtreview berichtet über eine weitere, möglicherweise übertaktete, GTX 550 Ti von PNY, die angeblich 157,30 US-Dollar kosten soll. Sollte die Leistung von Nvidias neuer Mainstream-Karte jedoch wirklich nur knapp über eine Radeon HD 5770 liegen, dürfte der Preis für nicht übertaktete Karten im Referenzdesign aber deutlich geringer ausfallen. Eine HD 5770 mit 1.024 MB ist aktuell schon für knapp unter 100 Euro zu haben.
Nach uns vorliegenden Informationen über eine GTX 550 Ti der „Hawk“-Serie von MSI können wir die 192 Shader der GF116-GPU ebenfalls bestätigen. Die Taktraten der „Hawk“-Version sind noch unbekannt, aber könnten über den Referenzwerten liegen.