Eee-PC mit Intels Atom-CPU kommt
Wie Asus-CEO Jerry Shen in einem Interview verlauten ließ, werde man in kommenden Modellen des Eee PC wohl auf Intels Atom-Prozessor setzen. Neben dieser Neuerung stünden auch größere Displays, neue Festplatten sowie zusätzliche WiMAX- und HSDPA-Module auf dem Plan.
So bestätigte Shen, dass der auf der CeBit gezeigte Eee PC 900 bereits im April die Läden erreichen soll. Ihn zeichnen besonders das größere, nun 8,9 Zoll große Display mit einer Auflösung von 1.024x600 Pixel sowie der unter Windows XP vergrößerte Arbeitsspeicher von 1.024 MB aus. Auch die verbaute Festplattenkapazität steigt; bei Verwendung des Microsoft-Betriebssystems käme der Eee PC 900 mit einer 8-GB-SSD daher, unter Linux, das man auch weiterhin unterstützen will, sind es sogar 12 GB. Asus plane auch einen Linux-basierten Eee PC 900 mit bis zu 20 GB Festplattenspeicher, sei sich bei dieser Version aber noch nicht sicher, ob sie den Markt tatsächlich erreichen wird. In jedem Fall soll der Startpreis für den neuen Eee PC bei etwa 499 US-Dollar liegen. Damit dringt der günstige Kleinstrechner erstmals in preisliche Sphären vor, in denen auch Standard-Notebooks zu finden sind. Asus erwartet jedoch einen relativ schnellen Rückgang des Preises schon einige Wochen nach Verkaufsstart der größten Eee-PC-Version.
Um jedoch weder gegen die günstigsten der echten Notebooks noch gegen aufkommende Konkurrenz von HP oder Acer, auf die man sich auch bei Asus schon einstellt, ins Hintertreffen zu geraten, plant Shen bereits weitere Neuerungen, die im Laufe dieses Jahres die Produktevolution des Eee PC kennzeichnen werden. Das größte Novum in dem Mini-Computer könnte der Einzug von Intels jüngst präsentiertem Atom-Prozessor sein. Dieser sei, so Shen, nicht nur aufgrund der geringen Strukturgröße von 45 nm allen Pendants vorzuziehen, auch die Performance der Intel-CPU empfehle den Prozessor für den Einsatz in Asus' Eee PC. Dass auch der gerüchteweise von Intel veranschlagte Kampfpreis von nur 35 Euro pro Atom-CPU nicht unbeteiligt an dem Planspiel sein dürfte, liegt nahe. Mit ersten Geräten auf Basis der neuen Intel-CPU sei im Mai zu rechnen, so der Asus-CEO.
Weitere harte Fakten sollen den Mini-PC zudem in Zukunft fitter für den mobilen Einsatz machen: So plant der Hersteller die Integration von WiMAX- und HSDPA-Chips, die den Eee PC dann auch fit für das mobile Internet machen sollen. Mit beiden Features sei jedoch erst im dritten Quartal dieses Jahres zu rechnen. Etwas früher noch könnten auch erste Modelle mit einer kleinen HDD den Markt erreichen. So will Asus neben den bisher stets verbauten SSDs noch Mitte 2008 auch kostengünstigere HDDs anbieten, deren Größe und Auswirkung beispielsweise auf den Stromverbrauch oder die Abwärme des Eee PC aber bisher nicht genannt wurden. Etwa zur gleichen Zeit, also im Mai oder Juni, soll der Mini-PC auch in weiteren „stylischen“ Farben zu haben sein. Ein eher orientalisches Aussehen und auch ein Western-Look seien geplant.
Sowohl das 7-Zoll- als auch das neue 8,9-Zoll-Modell werden zudem noch Anfang April mit einem neuen Ladekabel ausgeliefert. Dieses soll nicht nur kleiner sein, sondern auch das Aufladen des Eee PCs in deutlich kürzerer Zeit erlauben. Zudem wolle man dem Ziel näher kommen, die Akkulaufzeit des Mini-PCs auf acht Stunden zu verlängern. Laut Shen könnte man dies schon im Mai erreichen, bis dahin stelle der Akku jedoch ein großes Problem für Asus dar. So mangele es an eben jener Komponente, weshalb der Eee PC nicht in den Massen gefertigt werden könne, die nachgefragt würden. Zwar überstiegen die Verkaufszahlen der ersten Generation sogar Shens Erwartungen – abgesetzt wurden laut Unternehmensangaben bisher über 350.000 Eee PCs –, allein für Europa erwartet er jedoch einen monatlichen Absatz von 300.000 bis 400.000 Geräten bei breiter Verfügbarkeit der verwendeten Akkus.
Auch mit Blick auf die mutmaßlich kommende Konkurrenz ließ Shen durchblicken, was der Eee PC wohl niemals sein werde: So müssten die Hersteller aufpassen, mit ihren günstigsten Modellen nicht die eigene Produktpalette von unten aufzurollen. Der Eee PC bediene zwar den Wunsch nach einem günstigen Mini-Notebook, werde aber wohl nie in Größenordnungen von echten Subnotebooks vordringen. Mit dem neuen Eee PC 900 käme man zwar vor allem dem Wunsch nach einem größeren Display nach, viel mehr als einen 10-Zoll-Bildschirm könne sich Shen aber nicht für Asus' Mini-PC vorstellen. Dies würde sowohl die Zielsetzung des Eee PCs als auch die eigene Produktpolitik verfehlen.