IDF: Intel stellt UMPC-Plattform für 2007 vor
Intel hat im Rahmen seines Entwicklerforums in Beijing, China, neue Produkte für Ultra Mobile PCs (UMPCs) vorgestellt und einen Ausblick auf die für 2008 geplante nächste Generation gegeben. Was vormals unter dem Codenamen McCaslin diskutiert wird, soll über den Sommer als „Intel Ultra Mobile Platform 2007“ in Geräten verfügbar sein.
Bekannte Branchengrößen wie Asus, Fujitsu oder HTC haben ihre Unterstützung zugesichert und Samsung mit dem Q1 Ultra hat bereits zur CeBIT 2007 sein Produkt auf Basis von McCaslin vorgestellt.
Die Plattform „McCaslin“ besteht aus den Komponenten „Stealey“ (Prozessor) und Little River (Chipsatz) und zeichnet sich im Vergleich zur ersten Produktgeneration (Origami) durch einen niedrigeren Stromverbrauch und kleinere Chipgehäuse aus, die kleinere Geräte mit einer längeren Akkulaufzeit und mehr Funktionalität ermöglichen. Origami (Codename von Microsoft) wurde von Intel mit den seinerzeit sparsamsten Komponenten versorgt, die das Unternehmen im Portfolio hatte. Hier kamen ein Ultra Low Voltage Celeron M 900 MHz (Dothan ULV) mit einem 35x35 mm großen Gehäuse und der normale Notebook-Chipsatz i915GMS (integrierte Grafik GMA900) mit ICH6 (27x27 mm und 31x31 mm) zum Einsatz. Insgesamt haben Prozessor und Chipsatz einen Platzbedarf von 2915 mm² besessen.
McCaslin geht erstmalig einen anderen Weg. Der Prozessor mit dem Codenamen Stealey ist zwar weiterhin ein in 90 nm gefertigter Dothan-Kern (ohne 64-Bit-Support, Dual-Core oder Virtualisierung; 512 kB L2-Cache), kommt jedoch in einem unglaublich kleinen geschrumpften Gehäuse von 14x19 mm daher. Stealey wird als Intel A100 und A110 angeboten und taktet mit 600 bzw. 800 MHz.
Der Chipsatz Little River hört ab sofort auf die Bezeichnung i945GU und wird mit dem Input/Output-Controller-Hub ICH7U ausgeliefert. Beide Modelle wurden für die UMPCs um unnötige Funktionen beschnitten und in kleinere Gehäuse verpackt. Da der i945GU mit Intels GMA950 ausgestattet ist, wird nunmehr auch Windows Vista Aero Glass vollständig unterstützt.
Chipsatz und Prozessor kommen bei McCaslin auf eine Größe von nur noch 975 mm². Die Thermal Design Power (TDP) wurde von 12,6 auf 9,3 Watt reduziert; der durchschnittliche Verbrauch der Plattform von 3,4 auf 1,95 Watt gesenkt.
Im Rahmen des Intel Developer Forum Fall 2006 hatte Intel angekündigt mit der nun vorgestellten Plattform den Stromverbrauch des Prozessors zu halbieren und die Größe des Gehäuse/Package zu vierteln. Beide Ziele scheinen erreicht worden zu sein, wenngleich absolute Angaben zur Thermal Design Power und dem durchschnittlichen Stromverbrauch von A100/A110 noch ausstehen.
Um die Entwicklung der UMPCs voranzutreiben, hat Intel zusammen mit Asus, Compal, Elektrobit, Inventec, Quanta Computer und BenQ die „Mobile Internet Device Innovation Alliance“ gegründet. Während Intel seine Hardware stetig verbessert, sollen die Hersteller für neue interessante Produkte sorgen, von denen einige auf dem Entwicklerforum gezeigt wurden. Darunter ist auch eine mobile Spielekonsole. Die Produkte mit Windows Vista (samt Origami Experience Pack) werden als UMPCs vermarktet. Lösungen auf denen Linux läuft oder die mit einschränkten Benutzeroberflächen oder Bedienelementen daher kommen, heißen Mobile Internet Devices (MID). Derzeit werden Ubuntu und Red Flag als MID-Betriebssystem unterstützt.
Übrigens: McCaslin kommt auch in Apples „Apple TV“ zum Einsatz, dort taktet der Prozessor jedoch mit schnelleren 1 GHz. Außerdem scheint dieses Produkt auf den Codenamen „Blue Dolphin“ zu hören, obwohl sich die Komponenten augenscheinlich nicht unterscheiden.