Intels Braidwood-Technologie auf 2011 verschoben?
Mit den Chipsätzen der „5 series“ wollte Intel auch die unter dem Codenamen „Braidwood“ bekannte Technologie einführen. Dafür sollte auf Mainboards mit den Chipsätzen P57, H57 und Q57 ein kleiner zusätzlicher Slot bereitgestellt werden, der ein Speichermodul fassen kann. Nachdem das Projekt erst einmal leicht verschoben wurde, ist jetzt erst von 2011 die Rede.
Bei Braidwood handelt es sich im Prinzip um Flash-Speicher, ähnlich einer SSD. Im Zusammenspiel mit der Rapid-Storage-Technologie aus gleichem Haus und entsprechender Firmware können so häufige Datenzugriffe auf einen schnellen Flash-Speicher zwischengespeichert werden, sodass bei Bedarf ein schnellerer Zugriff im Vergleich zu einer normalen Festplatte möglich ist. Beispielsweise soll so der Boot-Vorgang um einige Sekunden beschleunigt werden können, aber auch diverse Zugriffe auf die Festplatten eines Systems und den darauf vertretenen Anwendungen liefen im Rahmen der auch von ComputerBase vor Ort erlebten Vorführung auf der Computex Anfang Juni 2009 deutlich flinker.
Wurden im August noch Softwareprobleme als Grund für die leichte Verschiebung vermeldet, sollen es plötzlich doch viel mehr Krankheiten sein, weshalb sich Braidwood bis ins Jahr 2011 verschieben soll. Schuld sollen demnach steigende Flash-Speicher-Preise sein, aber auch die zu geringe Performance-Steigerung mit einem der kommenden Chipsätze. Dort könnten die vor einigen Monaten vermeldeten Softwareprobleme nicht ganz unschuldig daran sein, dass man der Technologie scheinbar ein ganzes Jahr mehr Zeit zum Reifen gibt.
Sollte sich dies wirklich bewahrheiten, wären einige der noch erscheinenden Chipsätze deutlich in ihren Fähigkeiten beschnitten, vor allem was die Unterscheidung untereinander angeht. Der P57-Chipsatz wird dann beispielsweise kaum noch als aufgewerteter P55 durchgehen, ähnlich sieht es beim der Differenz vom H57 zum H55 aus. Einen Kommentar von Intel zu nicht angekündigten/vorgestellten Produkten gibt es wie üblich nicht, so dass erst die Jahre 2010/2011 zeigen werden, ob es Braidwood gibt oder ob die Technologie eventuell gar komplett auf Eis gelegt wurde.