Kombiniert: Optisches Laufwerk und SSD
Der Platz in Notebooks ist sehr begrenzt, für mehr als eine Festplatte ist da in aller Regel kein Platz. Wer ein schnelles SSD will, muss daher entweder auf viel Speicherplatz verzichten oder sehr tief in die Tasche greifen. Hybrid-HDDs wie die Momentus XT sind eine mögliche Alternative. Aber warum nicht ODD und SSD kombinieren?
Das dachte man sich wohl bei Hitachi-LG Data Storage, als man das „HyDrive“ mit 32 bzw. 64 GB Flash-Speicher konzipierte. Die Voraussetzungen sind an sich nicht schlecht: Einen Slot für optische Laufwerke haben die meisten Notebooks ohnehin und da die Laufwerke bei aktuellen Modellen ohnehin per SATA angeschlossen werden, stimmt auch die Geschwindigkeit der Anbindung des Flashspeichers. Zusammen mit einer herkömmlichen Festplatten, deren Platz in diesem Fall nicht durch ein Solid State Drive belegt wird, hätte man einerseits ein schnelles Laufwerk für Betriebssystem und Anwendungen und andererseits ausreichend Speicherplatz für beispielsweise Multimediadateien. Einen ersten Eindruck der zu erwartenden Leistung des Konzeptlaufwerks gibt es auf der Seite MysteryDrive.net, auf der mehrere Videos die Vorteile des HyDrives bei der Fehlerkorrektur zerkratzter Datenträger, beim Booten und Multitasking sowie beim Spielen veranschaulichen sollen. Weitere Informationen soll es am kommenden Montag geben, bevor das Laufwerk ab Dienstag auf Hitachis Computex-Stand zu sehen ist.
Hitachi-LG Data Storage hat Wort gehalten und heute weitere Details zum HyDrive veröffentlicht, das es in Varianten mit DVD-Brenner und Blu-ray-Player geben wird. Das Kombi-Laufwerk wird in Südkorea bereits im August verfügbar sein, bevor im September auch der Rest der Welt dran ist. Der Retail-Markt wird 2010 nach derzeitigem Stand aber nicht mehr bedient werden. Es wird lediglich der Family PC MN 102-O des koreanischen Herstellers Moneual erwähnt, der im August inklusive HyDrive auf den Markt kommen soll. Zudem wird Asus das Laufwerk eventuell in den Eee-Top-Produkten einsetzen. Im März 2011 sollen dann weitere OEM-Systeme folgen.
Ohnehin sollte vor dem Kauf eines HyDrives geprüft werden, ob der Chipsatz (Liste der gängigen Chipsätze) des eigenen Rechners Port-Multiplier (PMP) unterstützt, da sonst die beiden an einem Port hängenden Laufwerke des HyDrives nicht erkannt werden. Zudem weist die erste Generation eine Bauhöhe von 12,7 mm auf und wird daher in die meisten Notebooks nicht hinein passen. Erst mit der zweiten Generation schrumpft das HyDrive auf die gängige Bauhöhe von 9,5 mm. Die für März 2011 angekündigte und dann auch für den Retail-Markt interessante zweite Generation des HyDrives wird über bis zu 256 GB Flash-Speicher verfügen und das schnellere SATA 6 Gbit/s unterstützen.
Beim Einsatz des Laufwerks stehen zwei Optionen zur Wahl: Entweder man installiert Betriebssystem und Anwendungen wie auf einem normalen Solid State Drive und nutzt nur den restlichen Speicherplatz als Cache, oder man nutzt gleich das ganze Laufwerk als Cache. Der Filtertreiber des Herstellers dürfte dann wohl häufig genutzte Programme und Dateien zum schnellen Zugriff auf dem Laufwerk ablegen. Zusätzlich bietet sich natürlich die Möglichkeit, auf eine zusätzliche Festplatte zu verzichten und nur das HyDrive zu nutzen, was mit der zweiten Produktgeneration mit mehr Speicher noch interessanter wird.
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