Intel belebt mit „Larsen Creek“ den Flash-Cache neu
Vor fast genau zwei Jahren hatte Intel auf der Computex 2009 die „Braidwood“-Technologie als eine Lösung für Mainboards vorgestellt, die dank integriertem Flash-Speicher die Festplatte bei Aktionen unterstützen soll und so insgesamt mehr Geschwindigkeit bietet. Jetzt lebt diese Idee in Form von „Larsen Creek“ wieder auf.
Nachdem „Braidwood“ im Rahmen der Vorstellung Mitte 2009 fast einsatzbereit schien und bereits erste Vorführungen brauchbare Ergebnisse geboten hatten, hat Intel das Projekt ohne Angabe von Gründe später heimlich still und leise auf Eis gelegt. In der Folge kamen dann Gerüchte auf, dass man es bei Intel 2011 neu versuchen wolle.
Jetzt, im Jahr 2011, lebt der Gedanke wirklich wieder auf. Allerdings wurde die Technologie auf den aktuellen Stand gebracht, was in erster Linie bedeutet, dass man den Flash-Speicher nicht direkt auf einem Mainboard unterbringt sondern ein kleines Solid State Drive nutzt. Das Ganze bekommt auch einen neuen Codenamen – „Larsen Creek“ –, in den Handel werden die Kleinlaufwerke als Intel SSD 311 kommen.
Statt 16 GByte wie beim Flash-Speicher für „Braidwood“ werden die kleinen SATA-SSDs der 311er-Serie ab 20 GByte Kapazität starten. Dabei kommt nicht etwa MLC-Speicher sondern der langlebigere und performantere SLC-Speicher zum Einsatz – daher wohl auch die 311 statt der 310 der aktuellen Mini-SSDs –, was man auch den Transferraten anmerken wird, die bereits bei dieser geringen Größe bis zu 190 MB/s (Lesen) bzw 100 MB/s (Schreiben) erreichen sollen. Der Einsatzzweck ist jedoch genau der gleiche wie beim eingestellten Projekt „Braidwood“: Die kleine SSDs soll Anfragen an die Festplatte zwischenspeichern, also eher als eine Art Cache für die Festplatte dienen. Intel fasst dieses als Smart Response Technology zusammen, welche Mainboardhersteller bereits in ihren Präsentationen zum Z68-Chipsatz, der am 11. Mai 2011 offiziell vorgestellt werden soll, vorbereiten. Wie üblich, wenn eine SSD zum Einsatz kommt, sind teilweise große Geschwindigkeitssteigerungen in bestimmten Anwendungen anzutreffen.
30 bis 40 Euro soll eine dieser 20 GByte fassenden SSDs kosten, größere Modelle soll es zum Start erst einmal nicht geben. Tests werden zeigen, ob sich die Investition in die kleine SSD lohnt, oder ob nicht lieber ein paar mehr Euro ausgegeben werden sollten, um das Betriebssystem und die täglichen Anwendungen auf eine größere SSD zu installieren und die damit verbundenen Vorteile komplett auszuschöpfen.