OCZ zeigt RevoDrive 3 (X2) und RevoDrive Hybrid
OCZ zeigt auf der Computex wie im Vorfeld angekündigt erstmals eine Hybrid-SSD und eifert damit beispielsweise Seagate und Intel nach – zumindest dem Prinzip nach. Denn bei OCZs RevoDrive Hybrid steht das Solid State Drive viel deutlicher im Vordergrund.
Seagate hat dem Hybrid-Laufwerk Momentus XT lediglich einen relativ kleinen Flash-Cache für schnelle Lesezugriffe spendiert und Intel überlässt Käufern eines Z68-Boards mit der Smart Response Technology im Prinzip die Wahl, welches Solid State Drive sie als Cache benutzen und mit einer HDD kombinieren. OCZ geht in diesem Punkt einen etwas anderen Weg und packt eine 2,5-Zoll-Festplatte – der Hersteller steht noch nicht fest – auf eine „RevoDrive 3“-Platine. Das ganze Paket erscheint dann als ein Laufwerk mit der Kapazität der HDD.
Die ebenfalls neue und noch nicht erhältliche dritte Generation von OCZs PCI-Express-SSD für den Consumer-Markt setzt auf die zweite Controller-Generation von SandForce (SF-2200), die gleich in zweifacher Ausführung im RAID 0 arbeitet und erstmals im Consumer-Bereich OCZs Virtual Controller Architecture unterstützt, die trotz RAID Funktionen wie TRIM bietet und damit den wohl größten Kritikpunkt an den ersten beiden RevoDrive-Generationen ausmerzt. Auch das RevoDrive 3 wird es natürlich wieder in einer X2-Variante geben, die mit einem Tochterboard insgesamt gleich vier Controller besitzt. Im Falle des Hybrid-Laufwerk sitzt auf diesem Tochterboard allerdings die HDD, wobei es unter Umständen auch Varianten mit vier Controllern plus HDD geben soll – die aktuelle Roadmap hat hierauf allerdings keinen Hinweis.
Das Solid State Drive dient dabei sowohl beim Lesen als auch beim Schreiben häufig genutzter Daten als Cache für die HDD. Für die Umsetzung des Caching-Mechanismus kooperiert das Unternehmen mit der Firma Nvelo, deren SSD-Cache-Software „Dataplex“ zum Einsatz kommt. Hinsichtlich der Speicherkapazität von SSD und HDD soll es verschiedene Konfigurationen geben, wobei erstere mindestens 60 GB groß sein wird. Auf der Computex war das Laufwerk in Kombination mit einer 1-TB-HDD zu sehen. Ob es ebenso wie das RevoDrive 3 VCA unterstützen wird, ist noch nicht sicher.
Die Leistung des RevoDrive Hybrid gibt OCZ mit bis zu 30.000 IOPS für 4K Random Writes sowie mit sequenziellen Transferraten von bis zu 575 MB/s beim Lesen und bis zu 500 MB/s beim Schreiben an. Einen genauen Vergleichswert für die Leistung im Vergleich zu beispielsweise Intels Lösung gibt es noch nicht. Allerdings hat Nvelo einen PCMark-Vantage-Vergleich (2. bis 4. Durchlauf) zwischen der eigenen Software, Intels SRT-Software im Max-Modus, der Mmentus XT und einer normalen HDD veröffentlicht, der Dataplex vorne sieht. In Form des RevoDrive Hybrid soll der Vorteil noch größer ausfallen.
Noch höher fällt natürlich die Leistung des reinen RevoDrive 3 (X2) aus, wie man an der folgenden Übersicht gut sehen kann:
Modell | Kapazität | Controller | 4 K Random Writes | seq. Read | seq. Write |
---|---|---|---|---|---|
RevoDrive 3 | 120 – 240 GB | 2 × SF-2200 | 120.000 IOPS | bis zu 900 MB/s | bis zu 700 MB/s |
RevoDrive 3 X2 | 240 – 960 GB | 4 × SF-2200 | 200.000 IOPS | bis zu 1.500 MB/s | bis zu 1.200 MB/s |
Eine Livedemo des RevoDrive 3 X2 mit 480 GB brachte sogar etwas höhere IOPS-Werte beim zufälligen Lesen und Schreiben über das gesamte Laufwerk zu Tage. Die unverbindliche Preisempfehlung für das RevoDrive 3 mit 240 GB liegt vorläufig bei 599 US-Dollar. Das RevoDrive 3 X2 gleicher Kapazität liegt – mit zwei zusätzlichen Controllern – bei 699 US-Dollar. Die Preise des RevoDrive Hybrid stehen hingegen noch nicht fest.