Festplattenhersteller erwarten Lieferengpässe
Was zahlreiche Unternehmen der IT-Branche sowie Händler befürchtet haben, scheint sich langsam aber sicher zu bestätigen. Denn analog zu einer im April durchgeführten BITKOM-Befragung berichten verschiedene Quellen innerhalb der Festplattenbranche von möglichen Lieferschwierigkeiten.
Die Ursache liegt dem DigiTimes-Bericht zufolge unter anderem im Mangel an den notwendigen Steuer-Chips, die in erster Linie von Renesas und Texas Instruments gefertigt werden. Zwar laufe die Produktion in Japan wieder, durch die gravierenden Zerstörungen und die damit verbundenen neuen Fertigungsanlagen müssen die Produkte aber erst wieder zertifiziert werden. Da dieser Prozess einige Zeit in Anspruch nimmt und auch die Produktion erst zu einem späteren Zeitpunkt ihre volle Kapazität erreichen wird, wird ein Lieferengpass in der zweiten Jahreshälfte erwartet.
Bislang ging man davon aus, dass im zweiten Halbjahr wieder ein normales Preisniveau erreicht werden könne, in den letzten Wochen stieg der Preis teilweise um 15 Prozent oder mehr. Durch die im dritten und vierten Quartal höhere Nachfrage könnte sich die Spirale aber weiter nach oben bewegen.
Wie DigiTimes berichtet, sind aus Kreisen der Festplattenhersteller erste konkrete Zahlen zur Größenordnung der Lieferengpässe bekannt geworden. Demnach ist die Nachfrage in laufenden Quartal um etwa zehn Millionen Laufwerke größer als das Angebot, im dritten Quartal soll diese Lücke schon 15 bis 20 Millionen Festplatten betragen. Bis zum Jahresende wird sich den Prognosen zufolge kaum etwas an diesem Situation ändern.