DFI kündigt Intel-Mainboard mit AMDs RD600 an
Nachdem Prozessorhersteller AMD den Grafik- und Chipsatzentwickler ATi übernommen hat, fand sich plötzlich ein Produkt der Kanadier in einer mehr oder weniger komischen Position. Die Rede ist vom RD600-Chipsatz, den ATi noch vor der Übernahme durch AMD für Intel-Prozessoren entwickelt hat.
Nachdem ATi nun offiziell zu AMD gehört, fragten sich viele Branchenkenner, was denn nun mit diesem Chipsatz passieren würde, schließlich konnte man es sich nur schwer vorstellen, dass AMD Chips für Plattformen seines größten Konkurrenten verkaufen würde. Doch offenbar täuschte man sich in dieser Einschätzung, denn mit DFI hat nun ein Mainboardhersteller angekündigt, eine Platine mit AMDs RD600-Chipsatz auf den Markt zu bringen.
Das Motherboard hört auf den Namen „DFI LANParty UT ICFX3200-T2R/G“ und bietet Unterstützung für alle derzeit erhältlichen Sockel-775-Prozessoren von Intel. Dazu gehören neben den älteren Netburst-CPUs Pentium 4 und Pentium D natürlich auch der neue Core 2 Duo und die Vier-Kern-Version Core 2 Extreme QX6700. Als maximal fahrbaren Frontside-Bus gibt DFI 1066 MHz an, als Arbeitsspeicher kommt DDR2-RAM mit maximal 800 MHz zum Einsatz. Der RD600-Chipsatz unterstützt dabei einen maximalen Speicherausbau von bis zu acht Gigabyte. Über das BIOS kann der Nutzer Prozessor und Arbeitsspeicher übertakten und für alle wichtigen Bauteile auch die Betriebsspannung erhöhen.
Das LANParty-Mainboard bietet darüber hinaus 7.1-Sound und drei „PCI Express x16-Slots“. Es ist CrossFire-tauglich und kann somit bis zu zwei Grafikkarten aus dem Hause ATi aufnehmen; ein weiterer x16-Slot kann für die Aufnahme eines Physikbeschleunigers genutzt werden. Die beiden Grafikkarten werden in solch einer Konfiguration mit jeweils acht PCI-Express-Lanes versorgt und für die dritte Karte bleiben noch zwei solcher übrig. PCI-Steckplätze bietet DFIs Mainboard drei.
Als Southbridge kommt ATis „SB600“-Chip zum Einsatz. Das Mainboard bietet weiterhin vier S-ATA-2-Anschlüsse über die Southbridge und vier weitere über einen RAID-Controller von Promise. So wird es dem Nutzer ermöglicht, RAID-Arrays im Modus 0, 1, 0+1 und 5 aufzubauen. Als Netzwerkschnittstellen liegen zwei Gigabit-Anschlüsse von Marvell vor, FireWire wird über einen Chip aus dem Hause VIA realisiert. Auf der Rückseite der Platine sind des Weiteren sechs USB-2.0-Anschlüsse verlötet, vier weitere können über eine Zusatzplatine angeschlossen werden.
Während sich die Leistungsdaten des neuen Mainboards durchaus vielversprechend anhören, wird ein Großteil des Erfolges dieses Produkts aber davon abhängen, wie wohlwollend AMD sein Stiefkind behandelt. Denn wenn AMD zum Beispiel beschließen würde, den Treiber-Support für den RD600 einzustellen, würde der Nutzer erst einmal in die Röhre schauen.