Erstes „Big Bang“-Mainboard von MSI mit SLI-Chip
Wie vor wenigen Wochen angekündigt hat MSI zum Ende des Monats die „Big Bang“-Mainboardserie vorgestellt. Diese besteht aus zwei Modellen auf Basis von Intels P55-Chipsatz, die Platine „Trinergy“ wurde als erster Ableger heute offiziell in Dienst gestellt.
Entgegen der offiziellen Ankündigung Anfang Oktober setzt der erste Ableger jedoch nicht auf einen Hydra-Chip von Lucid, sondern auf einen NF200-Zusatzchip von Nvidia, der mehr Lanes für die Grafikkarten bereitstellt. Damit wird Triple-SLI und CrossFire X mit insgesamt 32 Lanes in der Konfiguration x16, x8 und x8 möglich. Beim Betrieb von zwei Grafikkarten werden beide benutzten PCI-Express-Slots mit jeweils vollen 16 Lanes angesprochen, was gegenüber den normalen P55-Mainboards ohne zusätzlichen Chip einer Verdoppelung entspricht.
In der weiteren Ausstattung entspricht das „Trinergy“ den aktuellen High-End-Platinen für den Sockel LGA1156. Dazu zählt unter anderem, dass vier Speicherslots mit bis zu 16 GByte DDR3-2133 bestückt werden können. Den sechs SATA-Anschlüssen, die der P55-Chipsatz bereitstellt, werden über zwei zusätzliche Controller von JMicron nochmals vier SATA- und zwei eSATA-Ports zur Seite gestellt. Für ältere Laufwerke ist auch noch ein IDE-Anschluss mit von der Partie, der ebenfalls über einen der beiden JMicron-Chips bereitgestellt wird. Zur weiteren Ausstattung zählen zwei Gigabit-LAN-Anschlüsse, 7.1-Sound von Realtek und eine zusätzliche „Quantum Wave”-Soundkarte mit EAX-5.0-Unterstützung sowie natürlich zwei FireWire-Ports und diverse USB-Anschlüsse.
Entgegen dem aktuellen Trend, getragen von Asus und Gigabyte, ist das Trinergy von MSI noch nicht mit USB 3.0 oder SATA 6 GBit/s ausgerüstet. Laut Fudzilla sieht MSI aktuell keinen Sinn darin, ähnliche eifrig zusammengeschusterte Lösungen mit einigen Nachteilen wie der Lane-Aufteilung zu präsentieren, wenn doch nicht einmal ein Laufwerk auf dem Markt verfügbar ist. Der Fokus liegt deshalb bei dem neuen Mainboard klar auf der schnelleren Grafikanbindung sowie dem Übertakten, wofür der Hersteller extra ein kleines Dashboard dem Lieferumfang beilegt, mit dem der PC „on-the-fly” übertaktet werden kann. Wie die Preisgestaltung für das Mainboard aussieht, ist bisher nicht bekannt. Es dürfte sich jedoch in ähnlichen Regionen bewegen wie das MSI P55-GD80 für 176 Euro, welches bis auf den Zusatzchip von Nvidia nahezu gleich ausgestattet ist. Mit einem Aufpreis für die zusätzlichen Features ist aber zu rechnen, so dass man sich wohl irgendwo bei 200 Euro einfinden dürfte.
Zum Ende des Jahres soll es aus gleichem Hause den zweiten Ableger der neuen „Big Bang“-Serie geben. Das „Fuzion” wird dann auf den erwarteten Hydra-Chip von Lucid bauen, der es erlaubt, Grafikkarten von AMD und Nvidia gleichzeitig auf einer Platine als Multi-GPU-Lösung zu betreiben. Aktuell hat man laut Berichten von Fudzilla möglicherweise noch mit Treiberproblemen zu kämpfen, so dass aus der offiziellen Verschiebung seitens MSI an das Ende des Jahres auch leicht das kommende Jahr werden könnte.