MSI: „Big Bang Marshal“-Board mit 8 Grafik-Slots enthüllt
Auf der gleichen Presseveranstaltung, auf der MSI bereits ein „Brazos“-Netbook und die neuen „Lightning“-Grafikkarten zeigte, führte der Hersteller auch die High-End-Platine „Big Bang Marshal“ für Intels „Sandy Bridge“-CPUs vor. Bilder zeigen das vollgepackte Mainboard nun im Detail.
Auf den ersten Blick auf die P67-Platine wird man optisch fast von der riesigen Anzahl an Komponenten erschlagen, für welche die normalen ATX-Abmessungen offenbar nicht reichten, so dass das Board etwas breiter ausfällt. Am auffälligsten sind dabei die acht PCI-Express-x16-Slots, von denen angeblich vier über vollwertige 16 Lanes verfügen. Bei Vollbestückung mit acht Karten sollen alle Steckplätze mit jeweils acht Lanes angesteuert werden. Da weder der P67-Chipsatz eine solche Anzahl an PCI-Express-Lanes bieten kann, noch mehrere NF200-Chips von Nvidia zum Einsatz kommen, sorgt ein Hydra-Chip für die Bandbreite. Lucids Hydra-Lösungen dienen bekanntlich zur Kombination von Grafikkarten verschiedener Hersteller. Über ein „Mäuseklavier“ unterhalb der RAM-Bänke können die vier vollwertigen PCI-Express-x16-Slots einzeln (de)aktiviert werden.
Ebenfalls eindrucksvoll ist der Bereich der CPU-Spannungswandler, die auf einem „DrMOS“-PWM-Design mit 24 Phasen basieren sollen. Einige der Komponenten wurden von MSI auf die Rückseite der Platine „verbannt“ und ein erneutes Zählen offenbart sogar 30 Phasen. Für die Stromversorgung gibt es neben der 24-Pin-ATX-Buchse noch zwei Vertreter mit 8-Pins sowie eine 6-Pin-Buchse, die vermutlich zur zusätzlichen Versorgung der Grafikkarten dient. Vor allem für Übertakter und Tester dürften die zahlreichen Schalter interessant sein, die nicht nur aus den üblichen OnBoard-Buttons bestehen. Ein Diagnose-Display und spezielle Spannungsmesspunkte gehören ebenfalls dazu, wie auch ein Umschalter für die drei verbauten BIOS-Chips.
Weiterhin verfügt das Board über acht SATA-Ports von denen die Hälfte SATA 6 GBit/s (zwei via Marvell-Controller) bieten sollen. Das I/O-Backpanel ist gleich mit acht USB-3.0-Ports bestückt, die ebenfalls über Zusatzchips bereitgestellt werden. Daneben befinden sich unter anderem zwei USB-2.0/eSATA-Combo-Ports, zwei Gigabit-Ethernet-Ports, Audio-Buchsen für 7.1-Sound (inkl. Digitalausgängen) sowie ein kleiner Knopf, dessen Funktion noch unklar ist, der aber höchstwahrscheinlich zum Löschen des CMOS dient.
Bei dem gezeigten MSI Big Bang Marshal handelte es sich um ein Vorserienexemplar. Die finale Fassung, die im ersten Quartal 2011 erscheinen soll, könnte daher noch einige Änderungen mit sich bringen. Der Preis ist ebenfalls noch unbekannt, seine Höhe dürfte sich aber – genau wie die enorme Ausstattung – nur an absolute Enthusiasten richten.