EVGA stellt ein „Monster“ von Mainboard vor
Bereits seit Wochen gibt es Gerüchte zu einer absoluten High-End-Platine von EVGA, jetzt ist diese offiziell. Man schnappt sich dafür zwei Sockel LGA1366, packt zwölf Speicherbänke und sieben PCI-Express-Slots für Grafikkarten dazu, garniert das ganze mit zwei NF200-Chips und fertig ist das EVGA Classified SR-2 (Super Record 2).
Was dabei heraus kommt, ist eigentlich eine Server-Platine mit dem Drang, die schnellsten Grafikkarten zu verbauen – und davon auch gleich noch eine Menge. EVGA nennt die Zielgruppe deshalb gleich vorab wie folgt: Whether you are an extreme gamer, overclocker, power user, workstation user, server admin, folder/cruncher, or just a PC enthusiast; this is the ultimate board for you.
Die ganze Platine basiert auf dem Intel 5520-Chipsatz, der seit dem gestrigen Tage offiziell die Xeon der 5600-Serie in 32-nm-Fertigung mit vier und sechs Kernen unterstützt. Diesem Chipsatz steht die ICH10R-Southbridge zur Seite, die für die grundlegenden Anschlüsse sorgt. EVGA ist dies aber zu wenig, denn man spendiert der Platine auch SATA mit 6 GBit und USB 3.0, welche jeweils zwei Mal vorhanden sind. Zwei mal vorhanden ist auch eSATA, welches neben den herkömmlichen sechs SATA-Ports angeboten wird. Insgesamt gibt es also satte zehn SATA-Anschlüsse, die sich zu den zu den insgesamt zwölf USB-Ports gesellen. Dual-Gigabit-LAN gibt es neben 8-Kanal-Sound aber auch noch.
Das Besondere an der Platine sind neben den zwölf Speicherbänken, die maximal 48 GByte DDR3-1333 fassen, die sieben Grafikslots. Da der „Tylersburg“-Chipsatz nicht einmal annähernd so viel Lanes bereitstellen kann, spendiert EVGA der Platine zwei NF200-Chips. Dadurch lässt sich die Platine mit vier Grafikkarten mit jeweils vollen 16 Lanes betreiben, bei Vollbestückung werden einem Slot die vollen 16 Lanes spendiert, die weiteren sechs Steckplätze bekommen je acht Verbindungen. Da man diese Grafikkarten auch mit Energie versorgen muss, ist die Platine mit zusätzlichen Stromsteckern nur so übersät. Neben dem ATX-Anschluss gibt es zwei 8-Pin- sowie drei 6-Pin-Stecker direkt auf der Platine. Acht Anschlüsse für Lüfter zeigen auf, dass man im Betrieb nahe der Vollbestückung auch einiges an Kühlung einplanen sollte.
Dass man wirklich die Overclocker im Visier hat, zeigt sich auch an der zusätzlichen Ausstattung. Onboard-Taster für das Löschen des CMOS, Reset- und Power-Schalter und beispielsweise Feinheiten wie spezielle Punkte, an denen die Spannung direkt ausgelesen werden kann, gehören ebenso wie einige softwarebasierte Tools zum Übertakten zum Lieferumfang.
Zu guter Letzt stellt sich natürlich die Frage nach dem Preis der riesigen Platine. Riesig insofern, da man mit dem bisher eher unbekannten „HPTX“-Format mit einer Gesamtgröße von 381 x 345,4 mm (15 x 13,4 Zoll) schlichtweg jeden Platz eines herkömmlichen Gehäuses für das ATX-Format (12 × 9,6 Zoll bzw. 305 × 244 mm) sprengt. Für 599 US-Dollar im EVGA-Shop dürften sich diese Sorgen aber wohl die wenigsten machen (müssen), auch wenn EVGA im eigenen Forum einen Beitrag eröffnet hat, der in den kommenden Tagen die passenden Gehäuse listen soll.