LCD-Herstellern droht Milliardenstrafe
Den großen Herstellern von Flachbildschirmen droht wegen des Verdachts auf Preisabsprachen eine Kartellstrafe in Rekordhöhe. Die Kartellwächter könnten von den Unternehmen Bußgelder in Höhe von insgesamt mehr als einer Milliarde Dollar fordern, schätzen Analysten die Lage ein.
Gegen insgesamt zehn Hersteller liefen derzeit Ermittlungen in Japan, Südkorea, Europa und den USA, sagte ein Sprecher von der japanischen Wettbewerbsbehörde in Tokio.
Die internationalen Kartellwächter werfen den beteiligten Unternehmen vor, seit dem Jahr 2000 wiederholt Preisabsprachen getroffen zu haben. Die Ermittlungen laufen unter anderem gegen Marktführer Samsung sowie gegen die Nummer zwei im Markt, LG Philips LCD. Auch den japanischen Elektronikkonzern Sharp haben die Kartellbehörden im Visier. Die weiteren Hersteller umfassen Seiko Epson, Nagano Prefecture, Toshiba Matsushita Display Technology, NEC LCD Technologies, Hitachi Displays, AU Optronics und ein Joint-Venture von Hitachi, Toshiba und Matsushita Electric Industrial namens IPS Alpha. Ein weiterer Hersteller wird ebenfalls verdächtigt, wurde aber nicht näher genannt.
Die erwarteten Bußgelder würden die jüngst verhängten Rekordstrafen gegen vier Chiphersteller wegen ähnlicher Preisabsprachen in Höhe von insgesamt rund 729 Millionen US-Dollar weit übertreffen. Wegen ihres globalen Rahmens und der Größe der Industrie sind die Untersuchungen ein sehr bedeutender Fall, macht die Branche doch, nach Schätzungen der Marktforscher, in diesem Jahr einen Umsatz von 69 Milliarden US-Dollar.