Creative erstmals mit Profi-Soundkarte
In Zusammenarbeit mit dem Tochterunternehmen EMU hat Creative erstmals ein Produkt für den professionellen Musiker vorgestellt. Die 400,- Euro teure Soundkarte "Professional E-MU 1820" wartet mit 24-Bit-/192-kHz-Klangqualität, Hardware-Effekten und sehr vielen Anschlussmöglichkeiten auf.
Auf der Professional EMU 1820 verrichtet ein 32-Bit-Effektprozessor auf Basis des E-MU E-DSP-Chip seinen Dienst und soll bis zu 16 Hardware-beschleunigte Effekte simultan verarbeiten können. Mitgeliefert werden rund 500 Effekt-Presets; weitere lassen sich über Plug-Ins hinzufügen, die ebenfalls vom DSP abgearbeitet werden. Die Prozessor-Belastung soll durch den E-MU E-DSP drastisch reduziert werden - insbesondere beim Einsatz rechenintensiver Plug-Ins. Über den DSP-Mixer soll zudem latenzfreies, hardwarebasiertes Mixing und Monitoring geboten werden und ein Audio-Routing zwischen allen physischen und virtuellen (ASIO/WDM) Ein- und Ausgängen ohne externen Mixer möglich sein.
Die Professional E-MU 1820 verfügt über ADAT-, S/PDIF- (optisch und koaxial) und FireWire-Schnittstellen und kann optional durch weitere Sync-Upgrades erweitert werden. An die zum Paket gehörende PCI-Steckkarte (E-MU 1010) wird auch das mitgelieferte "AudioDock" angeschlossen, ein externes 24 Bit/192 kHz I/O-Modul halber Bauhöhe. Das AudioDock ist per 3-Meter-CAT5-Netzwerkkabel, dem EDI bzw. E-MU Digital Interface, an die Soundkarte angeschlossen und wird über dieses auch mit Strom versorgt - die Soundkarte muss selbst zusätzlich per PC-Netzteil mit Energie versorgt werden.
Am AudioDock zu finden sind 14 symmetrische 1/4-Zoll-Ein- (8 Stück) und Ausgänge (6 Stück), 4 1/8-Zoll-Stereo-Lautsprecherausgänge (konfigurierbar für 7.1-Systeme), 2 MIDI-Ein-/Ausgänge sowie spezielle Schnittstellen wie z.B. ein Phono-Eingang (mit Masse und RIAA-Preamp in Hardware) und 2 studiotaugliche TFPro-Preamps mit 48 V Phantomspeisung und 40 dB Verstärkung. Letztere verfügen über Neutrik-Anschlüsse, akzeptieren Mikrofon-, Line- sowie Hi-Z-Eingangssignale und erlauben dadurch den direkten Anschluss beliebiger Mikrofone oder Instrumente.
Eine optional erhältliche Sync-Erweiterungskarte erlaubt Musikern die Kopplung externer analoger und digitaler Systeme mit einer stabilen, hoch auflösenden Timebase, verspricht Creative. Die Sync-Erweiterungskarte bietet Word-Clock-Ein- und Ausgänge für ein sample-genaues Phase-Lock für das digitale Studio, SMPTE-Sync-Ein- und Ausgänge für die stabile Synchronisation von externen analogen Audio- und Videobändern sowie einen MTC (MIDI Time Code)-Ausgang.
Laut Produktbeschreibung ist Creatives Profi-Soundkarte kompatibel zu den meisten populären PC-Audioanwendungen - für Windows 2000 und XP mitgeliefert werden WDM-, DirectSound- und ASIO-2-Treiber mit laut Creative "äußerst geringer" Latenz. Im Lieferumfang des E-MU 1820 enthalten sind der PatchMix DSP-Mixer und -Effekte sowie ein Studio-Software-Paket mit Vollversionen von Steinbergs Cubase VST 5.1 und Wavelab Lite 2.5.
Die Professional EMU 1820 soll ab Mitte Februar 2004 für 400,- Euro ausgeliefert werden. Vergleichbare Profisysteme anderer Anbieter liegen Creative zufolge in einer Preiskategorie zwischen 1.000,- und 1.500,- Euro.