Neues iPhone gesichtet

Update 3 Benjamin Marks
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Zu der Marketingstrategie von Apple gehört es seit jeher, dass lange im Vorfeld einer Produktveröffentlichung einige wenige Details über das kommende Produkt bekannt werden. Nach Angaben von Daring Fireball hat Apple dieser Tage einen Prototypen des kommenden iPhone als vermisst gemeldet.

Der gesamte Hergang des Fundes eines neuen iPhone klingt hochgradig kurios und sollte deswegen mit Vorsicht genossen werden: Angeblich wurde in der Nähe des Apple-Hauptquartiers ein iPhone der kommenden Generation gefunden. Dieses soll, getarnt als iPhone 3GS, in einem Café gelegen haben.

Getarntes iPhone
Getarntes iPhone

Genau dieses Exemplar hat nun seinen Weg in die Medien gefunden und so berichteten die Kollegen von gizmodo am heutigen Morgen detailliert darüber. Neben diversen Fotos vom Prototyp sind auch Videos angefertigt worden, welche das im Juni offiziell erscheinende Gerät aus allen denkbaren Blickwinkeln ablichten.

Prototyp Apple iPhone

Was die Neuerungen angeht, so bestätigen sich anscheinend nahezu alle Gerüchte, welche in den letzten Wochen und Monaten die Runde machten. Neben einer Front-Kamera, die für Videotelefonie benutzt werden kann, verändert sich auch die Kamera auf der Rückseite des iPhone. Zwar sind bislang keinerlei Details dazu bekannt, über welche Auflösungen die beiden Kameras verfügen, jedoch soll die Linse auf der Rückseite etwas größer sein als noch beim 3GS. Weiterhin sollen geknipsten Fotos nun auch bei schlechten Lichtverhältnissen etwas besser werden, da Apple seinem neuen iPhone allem Anschein nach auch ein kleines Fotolicht spendiert. Außerdem ist der Slot zum Einsetzen der SIM-Karte an die rechte Seite gewandert und soll angeblich nur noch micro-SIM-Karten unterstützen.

Zwar ist auch weiterhin ungeklärt ob das Display tatsächlich die vermutete Auflösung von 960 x 460 Pixel bereitstellt, jedoch soll die Auflösung feiner geworden sein. Dies bestätigt zumindest die Aussage der Kollegen, die am „Mit iTunes verbinden“ erkannt haben, dass das Display über mehr Bildpunkte verfügt. So soll der USB-Stecker, welcher auf diesem Bild angezeigt wird, so fein aufgelöst gewesen sein, dass es nicht mehr möglich war einzelne Pixel zu erkennen. Zusätzlich bestehen alle Druck- und Schiebeschalter aus Metall und die Schalter zur Regulierung der Lautstärke sind nun separat angeordnet. Eine weitere interessante Neuerung ist ein zweites Mikrofon neben der Kopfhörerbuchse an der Oberseite. Ob dieses Mikrofon eventuell während des Freisprechens die Funktion des eigentlichen Mikrofons übernimmt oder zur Reduzierung der Umgebungsgeräusche vorhanden ist, bleibt aktuell unklar.

Vergleich Apple iPhone 3GS mit neuem Prototypen

Neben diesen grundlegenden Neuerungen haben auch einige Veränderungen am Gerät stattgefunden. Dazu gehört unter anderen die flache Rückseite des Gehäuses. Aktuell ist noch nicht klar, aus welchem Material genau die Rückseite besteht, allerdings besitzt Apple Patente auf eine Keramik, welche durchlässig für Mobilfunkstrahlen ist. Auch eine Rückseite aus Glas oder Kunststoff ist im Gespräch. Der Bildschirm scheint minimal schmaler zu sein als der des 3GS und das gesamte Gehäuse ist, was nach der endgültigen Form vom iPad wenig überrascht, etwas weniger stark abgerundet. Rund um das Gehäuse ziert nun eine Schiene aus Aluminium das Design. Die im Inneren verbauten Komponenten sind etwas in ihrer Größe geschrumpft worden, wodurch ein etwa 16 Prozent größerer Akku seinen Platz findet. Außerdem wiegt der Prototyp etwa drei Gramm mehr als das iPhone 3GS.

Es stellt sich verständlicher Weise die Frage: Ist das wirklich das neue iPhone? Genau zur Beantwortung dieser Frage gibt es allerlei Hinweise, die dafür sprechen, dass es sich tatsächlich um den Prototypen des neuen iPhone handelt. Auf der einen Seite hat Apple anscheinend eines der neuen iPhones verloren, auf der anderen Seite sind in dem abgelichteten Modell Komponenten verbaut, die mit einem Apple-Logo versehen sind, was wohl das verlässlichste Indiz dafür sein dürfte, dass es sich um das neue iPhone handelt. Außerdem wurden die Komponenten exakt für das Gehäuse hergestellt.

Geöffnete Rückseite
Geöffnete Rückseite

Zu den technischen Spezifikationen gehören aktuell die Abmessungen sowie die Angaben, welche den Akku betreffen. Der gefundene Prototyp misst 114,3 x 58,7 x 9,4 mm (L x B x H) und der Akku ist mit 5,25 Wattstunden bei 3,7 Volt angegeben. Mit wie viel Speicherplatz das neue iPhone ausgestattet sein wird, ist bislang nicht bekannt, da es den Kollegen nicht gelungen ist, den Prototypen per iTunes in das Betriebssystem zu bringen. Abschließend sei noch auf das veröffentlichte YouTube-Video verwiesen.

Update

Wie die Kollegen von gizmodo berichten, hat Apple sich inzwischen bei der dortigen Redaktion gemeldet und schriftlich zur Rückgabe des iPhone aufgefordert. Damit dürfte endgültig feststehen, dass es sich bei dem gezeigten Modell tatsächlich um das iPhone der kommenden Generation handelt.

Schriftliche Aufforderung zur Rückgabe
Schriftliche Aufforderung zur Rückgabe
Update

Inzwischen werden immer weitere Details zu dem Verlust des neuen iPhone bekannt. Demnach handelt es sich bei dem Angestellten, der das Gerät verloren hat um Gray Powell, seines Zeichens Software-Ingenieur bei Apple und aktuell mit der Erprobung und Weiterentwicklung des Baseband beschäftigt. Powell hat das iPhone im Gourmet Haus Staudt, einer deutschen Bar in Redwood City, Kalifornien, nach seinem dortigen Besuch liegen lassen. Angeblich habe sich der Finder vergeblich darum bemüht, den wahren Besitzer des Telefons ausfindig zu machen. Anschließend soll er die Möglichkeit gehabt haben, das iPhone auszuprobieren. Am nächsten Tag soll das Gerät bereits per MobileMe gesperrt gewesen sein, worauf einige Anrufe des Finders bei Apple gefolgt sein sollen. Dort habe man angeblich die Nachricht eines gefundenen iPhone der nächsten Generation nicht wirklich ernst genommen und stattdessen nur ein Ticket für sein Anliegen erstellt. So zumindest schildert der Finder den Hergang gegenüber den Kollegen von gizmodo.

Update

Nun vermelden die Kollegen von gizmodo, dass sie das iPhone der nächsten Generation nahezu komplett zerlegt haben. Dabei sind neben einigen Fotos auch weitere Fragen aufgekommen, welche nicht endgültig geklärt werden konnten. So sind die Komponenten anscheinend weitaus stärker verkleinert worden als bisher angenommen. Es ist die Rede davon, dass die Bauteile nur noch etwa ein Drittel der bekannten Größe aus dem iPhone 3GS haben. Die wichtigsten Komponenten sind unter einer Metallschiene verstaut, die an einigen Stellen mit einer Art Wärmeleitpaste mit dem Gehäuse verbunden war. Da diese Schiene nicht zerstörungsfrei entfernt werden konnte, bleibt auch weiterhin unklar ob im zukünftigen iPhone der A4-Chip aus dem iPad seinen Dienst verrichten wird. Außerdem konnte nicht geklärt werden über wie viel Speicherplatz das gezeigte Exemplar verfügt. Während am ersten Tag noch von einem etwa 16 Prozent größerem Akku gesprochen wurde, berichten die Kollegen nun von einem 19 Prozent größerem Akku, welcher etwa die Hälfte des Platzes im Innenraum einnimmt. Was den Akku angeht, so konnte erneut ein Gerücht aus der Welt geschafft werden – er wird nicht austauschbar sein. Um an den Akku zu gelangen, muss das iPhone demontiert werden.

Zerlegtes iPhone der nächsten Generation