AMD: Prozessoren mit sechs und zwölf Kernen
Während der gestrigen Telefonkonferenz bzw. dem Webcast zur Bekanntgabe der Quartalszahlen von AMD gab es traditionell auch einen kleinen Ausblick auf die Zukunft. Natürlich steht da in erster Linie der „Shanghai“ auf dem Plan, AMDs erster 45-nm-Prozessor, aber auch in die weitere Zukunft wird geschaut.
Nachdem Intel bereits vor einigen Wochen eine erste Sechs-Kern-Lösung in Form des „Dunnington“ präsentiert hat, zieht AMD mit einem ähnlichen Derivat nach. Der „Istanbul“ soll auf einem kommenden Shanghai basieren, aber mit sechs statt vier nativen Kernen daher kommen. Die bekannte Methode, die derzeit Intel für alle seine Vier-Kern-Prozessoren nutzt, mit der zwei dieser Kerne auf einer CPU Platz finden, soll folglich die ersten 12-Kern-Prozessoren (Multi-Chip-Package, MCP) in 45-nm-Fertigung von AMD ermöglichen.
Neben der erhöhten Anzahl der Kerne greift AMD anscheinend auch Intels Nehalem an, speziell gesagt dessen neuen Speichercontroller. Intel wird bei seiner nächsten Prozessorgeneration erstmals auf einen Triple-Channel-DDR3-Controller zugreifen. AMD will dieses geschickt umschiffen, in dem man zwei Dual-Channel-Controller miteinander kommunizieren lassen wird und somit Speichereigenschaften hervorrufen können, die Quad-Channel ähneln. Wie genau dies allerdings technisch von statten geht, werden die kommenden Monate zeigen müssen. Die ersten Shanghai-Prozessoren in 45 nm werden im Herbst erwartet, der Istanbul mit zwölf Kernen wird jedoch kaum vor dem nächsten Jahr erscheinen.