Fehlerfreie und schnellere Phenom-CPUs von AMD
Es ist wohl die Meldung der Woche: AMD stellt die lange erwarteten AMD Phenom im fehlerbereinigten B3-Stepping vor, das auch höhere Taktraten erlaubt. Zudem wird das anfangs verfügbare und später wegrationalisierte „X4“ wieder in die Bezeichnung integriert, um die Modelle unter anderem von den neuen Drei-Kern-Prozessoren zu unterscheiden.
Im Bereich der Performance hat sich in lediglich einem Punkte etwas getan, dass mit dem Phenom X4 9850 jetzt ein Modell mit 2,5 GHz zur Verfügung steht und fortan dadurch das Flaggschiff der Serie darstellt. Der taktgleiche Phenom X4 9650 ist mit seinen 2,3 GHz aber genauso schnell wie ein vier Monate alter Phenom 9600, wenn man sein TLB-Patch deaktiviert hatte. Deshalb sollte man keine zu hohen Ansprüche an die neuen Phenom-Prozessoren stellen, dienen sie doch einzig und allein erst einmal dem Ziel, ein vielfältigeres Portfolio zu präsentieren und das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen, das unter dem TLB-Bug im B2-Stepping verloren gegangen war. Dass sich Wunder nicht von heute auf morgen einstellen können, zeigt der multiplikatorfreie Phenom X4 9850 mit 2,5 GHz, der an der (nicht stabilen) 3-GHz-Marke seine Grenze gefunden hat. Würde dies nicht auch bereits in der Fertigung so sein, dann hätte AMD den Phenom X4 9950 sicherlich auch gleich veröffentlicht und ihn nicht, zusammen mit dem Phenom FX, in das dritte Quartal verschoben.
Da AMD aber auch nie etwas anders behauptet hat, als dass es lediglich ums Beseitigen des größten Fehlers geht, schlägt es sich auch in den erwarteten Preisen nieder. Die neuen Phenom X4 sollen ab der zweiten Aprilwoche zu sehr attraktiven Preisen in den Handel gelangen, wie es bereits aus der vorab veröffentlichten Preisliste für den 7. April 2008 ersichtlich wird.
Im Einzelhandel schlägt der Preis bereits teilweise ein, der Phenom X4 9850 ist als multiplikatorfreie Variante für knappe 220 Euro gelistet. Mit der endgültigen Verfügbarkeit dürften aber quasi alle Phenom-CPUs unter die 200-Euro-Marke rutschen können. Ein Prozedere, dass man von dem Start der ersten beiden Phenom-CPUs im November 2007 bereits genau verfolgen konnte.
Parallel zu den vier neuen Phenom-Prozessoren für den Endkunden gibt es drei weitere CPUs, die vorerst für den OEM-Markt bestimmt sind. Gemeint ist dabei das 65-Watt-Einstiegsmodell Phenom X4 9100e mit 1,8 GHz sowie die beiden ersten Triple-Core-CPUs Phenom X3 8400 und 8600. Ab April sollen alle drei Vertreter, die aktuell noch im B2-Stepping gefertigt werden, wohl auch als B3-Variante für den Endkunden erscheinen. Neben dem Phenom X4 9150e wird es dann drei Modelle mit drei Kernen geben, dem Phenom X3 8450, 8650 und 8750. Die Taktraten liegen, dank der Anlehnung an die Quad-Core-Prozessoren, bei 2,1, 2,3 und 2,4 GHz. Zusammen mit den Drei-Kern-Probanden werden dann auch die neuen Dual-Core-Prozessoren der 6000-Serie erwartet, dessen Erscheinen sich nach dem letzten Stand der Dinge aber auch noch bis in das dritte Quartal verzögern könnte. Ob uns dann vielleicht ein „Phenom X2“ und kein Athlon erwartet – die Neustrukturierung der aktuellen Phenom-Prozessoren könnte zu dem Gedanken führen.
Mehr Details zur Architektur des Phenoms, einen Überblick seiner Performance, aber auch einen Rückblick auf das TLB-Dilemma und viele weitere Ausschweifungen inklusive des für den Kunden wichtige Preis-Leistung-Verhältnis der neuen AMD-Probanden gegenüber der starken Intel-Konkurrenz bietet unser umfangreiches RoundUp, in dem sich „Elf Prozessoren von Athlon bis Phenom“ gegen elf Vertreter von Intel zur Wehr setzen.