AMDs Notebook-Roadmap bis 2011 im Detail
Im Webcast zum Financial Analyst Day betonte AMD nicht nur einmal, wie sehr ihnen auch die Notebooks am Herzen liegen. Um aber gerade im Markt der boomenden kleinen Note- und Netbooks mitmischen zu können, bedarf es einiger Neuerungen, die AMD im ersten Halbjahr 2009 in Angriff nehmen wird.
Die aktualisierte Roadmap für Notebooks schlägt mit neuen Codenamen nur so um sich. Die derzeit aktuelle „Puma“-Plattform wird mit ihren „Griffin“-Prozessoren im Jahr 2009 durch „Tigris“ mit „Caspian“-CPUs abgelöst. Auf dem Papier ändert sich dabei in erster Linie der Chipsatz, aber auch der Prozessorsockel wechselt von S1g2 auf S1g3, was wohl dem Umstieg der Desktop-CPUs von Sockel AM2+ auf AM3 entsprechen dürfte. Die Caspian-Prozessoren sind die ersten Notebook-CPUs von AMD, die auf die 45-nm-Fertigung setzen.
Parallel zu den diversen Varianten der Tigris-Plattform, die zweifelsfrei kommen werden, wenn man sich die Vielfalt bei den Puma-Notebooks ansieht, wird AMD zwei weitere Plattform einführen. Diese firmieren aktuell unter dem Codenamen „Congo“ und „Yukon“ und setzen auf die Prozessoren „Conesus“ respektive „Huron“. Diese Prozessoren sollen im BGA-Package daherkommen, welches bereits seit über einem Jahr im Gespräch ist, bisher aber unter dem Codenamen „Bobcat“ bekannt war. Ob die beiden neuen Prozessor-Versionen, die noch in 65 nm gefertigt werden, letztendlich noch genau so aufgebaut sind und mit ähnlichen Spezifikationen daherkommen, ist derzeit nicht bekannt. Gepaart werden die Single-Core-Prozessoren in der Yukon-Plattform mit dem etwas älteren RS690E-Chipsatz, dem die SB600 zur Seite steht. Hier fährt AMD wohl eine ähnliche Schiene wie Intel, die ihren kleinsten CPUs auch ältere Chipsätze mit auf den Weg gibt. In der Klasse darüber kommen Dual-Core-CPUs im BGA-Formfaktor zum Einsatz, den aber die deutlich modernere Kombination RS780M + SB710 beistehen wird.
Im Jahr 2010 halten die ersten Quad-Core-Prozessoren in Form des „Champlain“ Einzug in die „Danube“-Plattform. Ihnen wird erstmals auch die Unterstützung von DDR3-Speicher gewährt, was auch für die „Nile“-Plattform gilt, die das Portfolio für den Netbook- und Kleinst-Notebook-Markt komplettiert. Die Prozessoren der Geneva-Familie werden in 45 nm gefertigt, aber weiterhin auf das BGA-Package setzen.
Im Jahr 2011 steht der große Umstieg auf die 32-nm-Fertigung auf dem Plan, welcher sich durch alle Bereiche zieht, wie die Roadmap gestern Abend bereits deutlich gemacht hat. Dabei verschmelzen anscheinend auch Bereiche der Desktop- und Notebook-Prozessoren, zum Beispiel mit dem „Llano“, einem Quad-Core-Prozessor mit 4 MB Cache, DDR3-Unterstützung sowie einem integrierten Grafikkern. Als Folge-Prozessor für die Netbooks ist der „Ontario“ im Gespräch, der ebenfalls eine integrierte Grafikeinheit besitzt, aber nur auf zwei Kerne und 1 MByte Cache setzt. Er wird aber weiterhin auf das deutlich kleinere BGA-Format setzen.