Fünf neue Sockel für AMDs „Fusion“ und „Bulldozer“?
Sockelwechsel bei den Prozessorherstellern sind bei vielen Leuten, die sich etwas besser in der Materie auskennen, nicht gern gesehen, dennoch wird es sie immer geben. Denn in Marktsegmenten wie etwa Notebooks, ist der Sockel nahezu irrelevant. Und für diesen plant AMD gleich drei neue Sockel, im Desktop geht es ruhiger zu.
Insgesamt fünf neue Sockel handelt aktuell die Gerüchteküche, wenn es um AMDs anstehende neue Prozessoren geht. Damit schließt man das Sockel-Wechsel-Jahr mit einem weiteren großen Update, in dem bereits die Server-Prozessoren im Frühjahr 2010 auf zwei komplett neue Sockel umgestiegen sind. Komplettiert wird dies also zum Ende diesen respektive zu Beginn des kommenden Jahres.
Die Gerüchte sind wie so oft, noch Monate vor dem Start, sehr breit gestreut, stimmen an einigen Stellen aber auch direkt überein. Als relativ sicher gilt, dass AMDs kommendes Desktop-Flaggschiff mit dem Codenamen „Zambezi“ auf Basis der „Bulldozer“-Architektur zwar auf einen neuen Sockel AM3r2 sitzt, dieser aber wohl sehr nah, wenn nicht gar fast identisch, zum bisherigen Sockel AM3 angesiedelt ist. Dies soll einerseits für eine Abwärtskompatibilität der CPU zum bestehenden Sockel AM3 sorgen – die AMD bisher auch kommuniziert hat – während der Sockel AM3r2 einige wohl kleinere, bisher nicht bekannte Updates bereithält. Dies könnte etwa mit der Aufwertung des damaligen Sockels AM2 zu AM2+ vergleichbar sein.
In der Etage darunter mischt sich das Bild. Dort sorgen bekanntlich die „Llano“-APUs für die Abdeckung des Mainstream-Geschäftes im Desktop-Segment, gleichzeitig aber auch für das High-End- und ebenfalls Mainstream-Portfolio im Notebook-Markt. Das Desktop-Modell wird mit maximal vier Kernen ausgestattet, und unter anderem, weil dann eine Grafikeinheit integriert wurde, musste ein neuer Sockel her, der diese Daten auch kommunizieren kann. Laut aktuellen Gerüchten lautet die Bezeichnung für den Sockel „FM1“, der unter anderem das bei den Opteron vollzogene LGA-Layout auch in den AMD-Desktop bringen könnte.
Während ein Sockelwechsel im Mainstream-Geschäft der Desktop-PCs vielleicht noch die eine oder andere Klage hervorruft, verstummen diese im Notebook-Segment schlussendlich nahezu völlig. Insgesamt drei neue Sockel sollen den Gerüchten zufolge bei AMD auf dem Papier stehen. Die „Llano“-APUs werden zwei Sockel, „FP1“ (BGA) und FS1 (µPGA), bedienen, die „Bobcat“-Architektur mit den „Ontario“-APUs für Netbooks im Rahmen der neuen „Brazos“-Plattform einen weiteren BGA-Sockel mit dem bisher geführten Namen „FT1“.
Die Sockel-Geschichten dürften auch bei AMD bei der Notebook-Plattform unter anderem mit der TDP der antreibenden CPUs inklusive Grafikkern zusammenhängen. Dies hatte Intel schon gezeigt: CPUs mit hoher TDP benötigen mehr Pins beziehungsweise Kontaktflächen für die Spannungs- und Stromversorgung, bei geringerer TDP entfällt eine deutliche Anzahl, so dass ein kleinerer und dann auch günstigerer Sockel genutzt werden kann. Dass zu guter Letzt die Netbook-APU nochmals einen weiteren Sockel bekommt, ist dank völlig anderer Zielgruppe, geringerer Performance und damit auch noch geringeren TDPs und damit auch nochmals günstigerer Fertigung nur logisch.