Computex

AMD zeigt DX11-Spiel auf „Fusion“-APU

Volker Rißka
145 Kommentare

Auf der Pressekonferenz von AMD im Rahmen der Computex hat der Hersteller neben einem Wafer der kommenden „Fusion“-APUs (Accelerated Processing Unit) auch ein erstes Spiel gezeigt, das einzig und allein von diesem neuen Produkt, der Mischung aus Prozessor und Grafikkarte, angetrieben wird.

Wie üblich bei solchen Vorführungen wurden keine Angaben zu Details gemacht. Angeblich war es eine Live-Demonstration auf einem „low power Fusion“ und kein Video, eine Bestätigung dafür lies sich jedoch nicht bekommen. Dieses Modell soll später nicht nur im Desktop sondern auch im Notebook eingesetzt werden. Die Demo lief relativ flüssig, da jedoch alle technischen Angaben fehlen, ist die Aussage aber aktuell genau so viel Wert wie Intels Vorführung der grafischen Fähigkeiten von „Sandy Bridge“ am gestrigen Tage: wenig bis nichts.

AMD Fusion: Wafer gezeigt und erstes Spiel läuft

Mit weiteren Details ging AMD sehr sparsam um, gab darüber hinaus nichts bekannt, was nicht schon einmal gesagt worden war. Angeblich seinen Samples des „Fusion“ auf der Computex hinter den Kulissen im Einsatz, womit man gleichzeitig die Bestätigung gab, dass von „Llano“ und „Ontario“ Testmodelle an Hersteller geliefert wurden. Ein ensprechender Wafer vom kommenden Produkt wurde zudem von Rick Bergman stolz präsentiert.

Rick Bergman mit Fusion-Wafer
Rick Bergman mit Fusion-Wafer

Zugeknöpft gibt sich AMD auch weiterhin hinsichtlich des Erscheinungstermins der „Fusion“-APUs. Während die Optimisten direkt von einem Start Anfang 2011 ausgehen, sehen viele Beobachter dies nicht so. AMD hält sich mit der Angabe „1H/2011“ sehr diplomatisch ein sechsmonatiges Zeitfenster offen. Die Wahrheit wird deshalb wohl – wie so oft – irgendwo in der Mitte zu finden sein.

Computex 2010 (1.–5. Juni 2010): ComputerBase war vor Ort!
  • HyDrive-Roadmap zeigt vier Generationen
  • Der Megatrend zur Computex: Tablet-PCs
  • MSI bringt ordentlichen Sound aufs Notebook
  • +58 weitere News
  145 Kommentare
Themen:
  • Volker Rißka E-Mail
    … schreibt seit dem Jahr 2002 über CPUs, deren Architekturen und Fertigungsverfahren sowie Mainboards und RAM.
Quelle: Eigene

Ergänzungen aus der Community

  • YforU 02.06.2010 18:22
    Viele wollen das Konzept einfach nicht verstehen und halten sich krampfhaft am herkömmlichen (und eigentlich bereits vergangenen) Konzept sowie Funktion einer GPU fest.

    Fusion ist kein einzelnes Produkt sondern eher ein Entwicklungsweg mit einem Ziel. Das Ziel ist die komplette Integration von vielen kleinen, parallel verfügbarern Coprozessoren.

    Der Grund dafür sollte eigentlich auf der Hand liegen: Viele Berechnungen lassen sich (zumindest in einem gewissen Rahmen) parallelisieren. Anstatt die Anzahl an x86 Kernen dementsprechend zu erhöhen nimmt man einfache und kompakte Recheneinheiten zur Unterstützung.

    Je näher diese an der eigentlichen CPU liegen desto besser. Geringere Verzögerungen, bessere Auslastung und nach Möglichkeit gemeinsame Zwischenspeicher (Cache). Gleiches passierte mit der FPU.

    Das sich gerade eine moderne GPU (aufgrund der vielen parallelen Recheneinheiten) dafür anbietet ist natürlich von Vorteil. Theoretisch hätte es auch ein komplexer Soundprozessor sein können. Den braucht aber keiner im 0815 Rechner. Deshalb wird als Basis die GPU genommen denn diese wird in praktisch jedem Rechner benötigt.
    Das die eigentliche Graphikfunktion dann gleich mit in die CPU integriert wird sollte logisch erscheinen. Gerade auch weil die GPU dann wieder näher am Speichercontroller sitzt. Der ist bereits vor geraumer Zeit in die CPU gewandert.


    Intel hat indirekt das gleiche Angekündigt (mit der Einstellung von Larrabee als GPU). Im Gegensatz zur alten Planung wird die "IGP" Leistung in Zukunft drastisch erhöht, genauso wird in diesem Bereich weit mehr investiert als geplant. Auch hier wird der Weg zur kompletten Integration forciert. Intel hat hier allerdings das Problem über keine ausreichenden Produkte zu verfügen. Seit dem i740 wurde der 3D Bereich recht stiefmütterlich behandelt. Allerdings hat Intel eine kaum zu brechende Marktmacht und fast unbegrenzte Resourcen zur Verfügung.

    Für Nvidia wird es langfristig aber verdammt hart werden denn CUDA lässt sich im Mainstream nicht gegen Intel und AMD durchdrücken. Wenn jede CPU über DirectCompute und OpenCL angesprochen werden kann bleibt nur noch die professionelle Nische. Und auch diese wird sehr sehr klein werden denn sowohl Intel als auch AMD wollen ihren Marktanteil am lukrativen Server und Workstationmarkt behalten.