Wilde Gerüchte zur Performance von AMDs „Bulldozer“

Michael Günsch
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Im späten Frühjahr oder zum Sommeranfang soll er endlich kommen: AMDs „Bulldozer“. Zur Leistung der neuen CPU-Architektur gibt es aber immer noch keine konkreten Daten. Allerdings häufen sich nun die Gerüchte um den Performance-Zuwachs, den „Bulldozer“ mit sich bringen soll. Die Angaben gehen dabei aber teilweise auseinander.

Im August des Vorjahres erschien die einzige grobe Angabe seitens AMD zur erwarteten Leistung von „Bulldozer“. Dabei sprach man von einer Steigerung der Performance von bis zu 50 Prozent beim 16-Kern-Modell („Interlagos“) gegenüber den bisherigen Server-CPUs mit 12 Kernen („Magny-Cours“). Angesichts der 33 Prozent mehr Kerne wirkte diese Angabe allerdings wenig beeindruckend. Da es zumal keine Informationen zu Taktraten, Stromverbrauch und ähnlichem gab, ließ sich damit so gut wie gar nichts anfangen.

In den letzten Tagen machte die für allerlei Gerüchte bekannte Webseite Fudzilla den Anfang mit neuen „Leistungsangaben“. Demnach soll die Leistung von „Bulldozer“ sehr nahe an die der Core-i7-CPUs mit sechs Kernen („Gulftown“) von Intel herankommen. Dabei beruft man sich auf „erste Testergebnisse“, die in die Hände einer „Quelle aus Industriekreisen“ gelangt seien. Angaben zur Kernanzahl des vermeintlich getesteten „Bulldozer“ werden dabei nicht gemacht. Das Spitzenmodell soll bekanntlich acht (Integer-)Kerne bzw. vier Module besitzen.

Heute steigt auch die türkische Webseite Donanimhaber mit in den Ring rund um die Performance-Gerüchte zu „Bulldozer“. Sie berichtet aber von einer noch höheren Leistung der kommenden AMD-CPUs. Die Performance eines 8-Kern-Modells soll demnach die eines Intel Core i7-950 (4 Kerne, 8 Threads) um 50 Prozent übertreffen. Diese Angaben sollen angeblich aus „offiziellen AMD-Dokumenten“ stammen und auf internen Tests beruhen, womit sie zusätzlich mit Vorsicht zu genießen wären. Angesichts dieser Werte würde ein 8-Core-“Bulldozer“ sogar Intels aktuelles Flaggschiff Core i7-980X mit sechs Kernen und zwölf Threads hinter sich lassen. Allerdings fehlen auch hier konkrete Angaben, wie z.B. die Taktraten des AMD-Chips.

AMD hatte vor einiger Zeit enthüllt, dass „Bulldozer“ Taktraten von 3,5 GHz oder mehr erreichen soll. Ob der ebenfalls bestätigte „Turbo-Schub“ von 500 MHz (für alle Kerne) mit einberechnet wurde, ist noch unklar. Zusammen mit den hohen Taktraten, der höheren Kernanzahl, der bereits versprochenen Leistungssteigerung pro Takt sowie einem großen Zwischenspeicher – insgesamt 16 MB L2- und L3-Cache beim 8-Kern-Modell – könnte „Bulldozer“ tatsächlich einen deutlichen Leistungssprung gegenüber den 45-nm-CPUs von AMD schaffen. Wie hoch dieser ausfällt, bleibt bis auf Weiteres noch im Trüben, da die genannten Gerüchte zunächst auch noch als solche zu werten sind, solange es keine konkreten offiziellen Details gibt. Die kolportierte Rückkehr des „FX“-Brandings für AMDs „Bulldozer“-Prozessoren könnte ein weiteres Indiz für eine beachtliche Leistung sein, wenn man bedenkt, dass AMDs „FX“-Prozessoren vor einigen Jahren für die absolute Spitze des Desktop-Segments standen.

Spätestens bis zum Ende des zweiten Quartals 2011 sollten wir mehr über AMDs „Bulldozer“ und seine Leistung wissen, denn in diesem Zeitraum plant AMD die Veröffentlichung. Optimistische Schätzungen gehen sogar von einem Launch im April aus, wofür es ebenfalls Hinweise gab.

Das 32-nm-SOI-Verfahren zur Herstellung der „Bulldozer“-Chips scheint zumindest mittlerweile gut anzulaufen, wie zahlreiche Webseiten berichten. Laut Xbitlabs bestätigte dies nun auch ein Analyst von Jon Peddie Research, der zudem davon sprach, dass der Anstieg der Chip-Ausbeute (yield ramp) „dem Zeitplan voraus sei“.

Weitere Details zu AMDs „Bulldozer“
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