Intel überarbeitetet den Pentium 4 „Prescott”

Christoph Becker
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Wenn es um Intels Prozessoren geht, könnte der verbleibende Rest des Jahres 2004 turbulent werden. Nicht nur, dass Intel den Frontside-Bus auf 1066 MHz anheben möchte, nein, der Prozessorgigant plant für seinen Desktop-Prozessor Nummer 1 auch noch einige andere Änderungen, die es durchaus in sich haben.

So plauderte Paul Otellini, Intels Präsident und Chief Operating Officer, nun auf einer Analystenkonferenz ein wenig aus dem Nähkästchen und definierte ganz nebenbei die Zukunft des Pentium 4 neu. So soll diese CPU nicht nur im Laufe des Jahres einen höheren FSB bekommen, auch an der Architektur sollen einige Dinge geändert werden. Eine der wichtigsten Änderungen ist wohl die Vergrößerung des Level-2-Caches von einem MB auf nun deren zwei. Zusätzlich möchte man mit dem NX-Bit ein weiteres Sicherheitsfeature integrieren, das die Athlon-64-Prozessoren schon seit dem Launch im September 2003 bieten. Diese Funktion ermöglicht es der CPU zu determinieren, ob Instruktionen ausgeführt werden können/sollen oder nicht. Diese Funktion soll vor allem bei der Früherkennung von Viren und Würmern behilflich sein bzw. deren Code blockieren, so dass auch Microsoft ein dazu passendes Feature in das Service Pack 2 für Windows XP integriert hat.

Des Weiteren möchte man in die Desktopprozessoren eine Technologie namens AAC inplementieren. Diese ermöglicht es, den Takt der CPU je nach Last herunterzuregeln und somit Strom einzusparen und die Verlustleistung zu verringern. Beim Athlon 64 ist dies unter dem Namen „Cool'n'Quiet“ bekannt, bei Intels Pentium M trägt diese Technik den Namen „Speedstep“. Gerade beim heißblütigen Prescott-Prozessor wird dieses Feature mit Sicherheit großen Anklang finden.

Die erste CPU mit dem neuen Frontside-Bus wird derweil der Pentium 4 in der Extreme Edition mit 3,46 GHz sein. Dieser soll noch im dritten Quartal veröffentlicht werden und wird allerdings nicht über AAC und das NX-Bit verfügen, da er nicht auf dem Prescott-Kern basiert, sondern immer noch ein Stiefkind des Xeon „Gallatin“ mit einem zwei MB großen Level-3-Cache ist. Trotzdem wird auch diese CPU schon im neuen Sockel T (LGA 775) ausgeliefert werden.

Der erste überarbeitete Pentium 4 mit Prescott-Kern wird wohl erst im vierten Quartal das Licht der Welt erblicken. So wird wohl das Modell mit 3,73 GHz der erste Prozessor mit NX-Bit, AAC und einem 2 MB großen Cache sein. Dank letzterem könnte die Pro-MHz-Leistung des Prescotts gegenüber dem Northwood nochmals verbessert werden, so dass dieser überholt werden kann. Dank AAC sind dann wohl auch die Probleme mit der Temperatur des Prozessors - zumindest im Idle-Modus - Schnee von gestern.