Intel Silverthorne unterstützt HyperThreading
Im Rahmen der aktuell in San Francisco abgehaltenen International Solid-State Circuit Conference (ISSCC) hat Intel weitere Details zu seinem zukünftigen Ultra-Low-Power-Prozessor veröffentlicht, der auf den Codenamen Silverthorne hört.
Silverthorne ist eine komplette Neuentwicklung, die aus Low-Power-Experimenten mit dem Codenamen „Snowcorn“ (oder Snowcone?) innerhalb Intels aus der Corporate Technology Group (CTG) hervorgegangen ist. Das Ergebnis: Eine neue Mikroarchitektur, die in Austin, Texas (USA) von einem Teil des ehemaligen Tejas-Teams in einen vollwertigen Prozessor verwandelt wurde, welcher alle Befehle versteht, mit der auch die Core Mikroarchitektur (Merom) umzugehen weiß – von MMX bis SSSE3, VT (Virtualisierung) und TXT (Trusted Execution) wird somit alles geboten.
Die komplette IA32/Intel-64-Befehls-Kompatiblität ist in einem zweifach skalaren In-Order-Prozessor (Single Core) mit einer angeblich 16-stufigen-Pipeline verpackt, der HyperThreading (Simultaneous Multithreading) unterstützt und in 45 nm (P1266) gefertigt wird. Er besitzt einen 32 kByte großen L1-Instruction-, einen 24 kB fassenden L1-Daten- sowie einen mit 512 kB dimensionierten L2-Cache. Silverthorne bietet einen 533 MHz schnellen Frontside-Bus und kommt in einem kompakten 441 Mikro-Flip-Chip-Ball-Grid-Array-Gehäuse (μFCBGA) daher. Der Chip besteht aus 47 Millionen Transistoren die auf einer Fläche von lediglich 25 mm² untergebracht wurden. Zum Vergleich: Intels neuester, in 45 nm gefertigter Dual-Core-Chip Penryn bringt insgesamt 410 Mio. Transistoren bei einer Fläche von 107 mm² auf die Waage.
Bei dieser geringen Fläche von Silverthorne kann Intel laut Paul Otellini insgesamt 2500 Stück pro 300-mm-Wafer fertigen – mindestens vier Mal so viel wie bei den Performance getrimmten Core 2-Chips. Das führt natürlich auch zu deutlich geringeren Fertigungskosten. Aufgrund der neuen In-Order-Prozessorarchitektur ist es Intel außerdem gelungen, den Stromverbrauch auf einen Bereich zwischen 0,6 und 2 Watt (je nach Prozessortakt und den ausgeführten Anwendungen) zu senken – verglichen mit dem Ultra-Low-Voltage „Dothan“ (Grundlage für die 2007er UMPC-Plattform) verspricht Intel eine Reduktion des Verbrauchs um den Faktor 10. Damit rücken Kleinst-PCs mit Windows oder Linux und langer Laufzeit in greifbare Nähe. Die Performance des bis zu 2,0 GHz schnellen Chips soll laut Intels „Chief Technology Officer“ (CTO) Justin Rattner auf Niveau der ersten Pentium M-Generation (Banias) liegen.
Silverthorne ist eine Komponente der Menlow-Plattform, unter der alle Intel-Komponenten der neuen UMPC- und MID-Generation zusammengefasst werden.