Intels 32-nm-Prozessor ab 84 US-Dollar?
Abseits der offiziellen Vorstellung der 32-nm-Prozessoren aus der Familie des „Westmere“ gibt es bereits die ersten Preisvorstellungen. Da der Clarkdale als Mainstream-Prozessor als erstes auf dem Markt sein wird, gibt es genau zu ihm auch erste Preise. Und diese sind nicht gerade teuer.
Bei Intel gibt es bereits seit Jahren eine Einteilung von Prozessoren in verschiedene Segmente, die einiger Erklärung bedarf. Ganz oben stehen die Extreme-Modelle, gefolgt von den Performance-Varianten. Danach gibt es den großen Bereich des Mainstream-Geschäfts, was sich in die drei Teilbereiche MS3, MS2 und MS1 aufteilt. Es folgt darauf der Essential-Markt, der ebenfalls in zwei Teile aufgespalten ist. Nach unten rundet dann der Value-Markt mit drei gesplitteten Bereichen das Gefüge ab. Jeder dieser einzelnen Teilbereiche hat seinen vorgeschriebenen Preisrahmen. Beispielsweise liegt im Bereich „Value 3“ ($84) der Pentium E5400, während die Modelle Core 2 Duo E7400 und 7500 in den Sektoren Essential 1 ($113), respektive 2 ($133) angesiedelt sind. Im Segment MS1 ($163) sind die ersten Core 2 Duo der 8000er Familie geführt, aber auch der Core 2 Quad Q8200 als günstiges Modell mit vier Kernen. „Mainstream 3“ ($266 oder mehr) schließt dann aktuell mit dem E8600, dem Q9550/Q9650 und den Core i7-920. Im Performance-Bereich gibt es lediglich den Core i7-940, im Extreme-Bereich nur den Core i7-965 XE mit freiem Multiplikator.
Geht es nach den ersten Gerüchten zu den Preisen des 32-nm-Prozessors Clarkdale, wird dieser Prozessor in den Segmenten Value 3, Essential 1 und 2 angesiedelt. Dies hat zur Folge, dass jenes kleinste Modell den bisherigen Platz des E5400 für 84 US-Dollar einnehmen wird, das Modell mit der schnellsten Taktfrequenz anfangs jedoch in die Essential-Familie der Kategorie 2 rutscht. Dies bedeutet einen Preis von 133 US-Dollar bei einer Abnahme von 1.000 Stück – bekannterweise ist dieser Preis bereits seit fast einem Jahr von den Core 2 Duo E7000 reserviert.
Da der Lynnfield in Sachen Performance schon aufgrund seiner doppelten Anzahl an Kernen deutlich über Clarkdale stehen dürfte, sind diese Preise nicht wirklich unwahrscheinlich. Denn wirft man zusätzlich einen Blick auf die letzten, nicht offiziellen Roadmaps, wird klar, dass Intel doch weiterhin an den Zwei-Kern-Prozessoren festhält. Demnach soll das komplette Jahr 2009 die angestammte Wolfdale-Familie den Markt bedienen und wirklich erst vom Clarkdale abgelöst werden. Der Lynnfield soll das Bindeglied zwischen der Mainstream- und Performance-Klasse werden und löst im Zuge dessen die Yorkfield-Prozessoren ab dem Sommer ab. Weitere Informationen, die ComputerBase zugetragen wurden, besagen, dass es aber noch schnellere und gleichzeitig teurere Modelle geben wird, so dass die Clarkdale ähnlich wie die jetzigen Wolfdale das komplette Mainstream-, Essential- sowie auch das gehobene Value-Segment bedienen. Demnach dürfte es auch sehr schnelle Clarkdale-Prozessoren geben, die eine Alternative zu den niedrig getakteten Quad-Core-Prozessoren darstellen.
Aus Pentium E, zwei weiteren Dual-Core-Modellen und schließlich unzählige Quad-Core-Varianten könnte mit lediglich zwei verschiedenen Prozessoren deutlich mehr Ordnung eintreten. Doch dies dürfte nur ein frommer Wunsch bleiben, schließlich kommen nicht alle Prozessoren gleichzeitig und ältere Modelle werden noch eine Weile länger im Portfolio bleiben. Das für den Laien oft undurchsichtige Portfolio dürfte auch in Zukunft Bestand haben.