Intels 32-nm-Prozessor: 4 GHz bei 0,83 Volt?
Der Fahrplan für die nahe Zukunft von Intel steht bereits seit Monaten fest: Zum September werden die neuen Quad-Core-Prozessoren in 45-nm-Fertigung mit dem Codenamen „Lynnfield“ an den Start gehen, Anfang 2010 ist dann die 32-nm-Fertigung in Form des „Clarkdale“ marktreif. Und dieser zeigt erstmals was er kann.
Wie üblich verspricht eine optimierte Fertigungstechnik höhere Taktraten bei geringerer Spannung. Die Westmere-Generation mit dem Clarkdale als ersten Ableger soll genau dies bewirken: Sie soll die im Oktober letzten Jahres vorgestellte Nehalem-Architektur in die 32-nm-Fertigung verpacken und entsprechend optimiert darbieten. Diese neuen Prozessoren werden ebenfalls auf den Sockel-LGA1156-Mainboards eingesetzt, die seit Monaten bereits gesichtet sind und ab August endlich im Handel erwartet werden.
In Asien stehen sie schon länger, was neue Hardware angeht, immer an vorderster Front. Dort tauchen Monate vor der Markteinführung die ersten Samples zukünftiger Prozessoren auf, die das erste Mal im Bild eingefangen werden. Und so ist es auch dieses Mal wieder der in Overclocker-Kreisen bekannte Coolaler, der mit einem lauffähigen Clarkdale aufwarten kann. Das 32-nm-Sample taktet normalerweise mit 3,06 GHz, jedoch wurde dieser Takt prompt auf 4 GHz mit Luftkühlung angehoben. Das wirklich Erstaunliche ist dabei die anscheinend sehr geringe Spannung von 0,83 Volt. Ob diese aber wirklich real am Prozessor anliegt, konnte noch nicht genau in Erfahrung gebracht werden, denn ein Auslesefehler des Tools ist bei einem derart frühen Sample nicht unrealistisch.
Die technischen Daten, die der CPU-Z-Screen offenbart, bestätigen das bisher zum Clarkdale Gesagte. Er wird ein Dual-Core-Prozessor, der dank SMT vier Threads bearbeiten kann. Neben dem Nehalem-typischen L2-Cache von 256 KByte pro Kern besitzt der Einsteiger-Prozessor auch noch 4 MByte L3-Cache – eine exakte Halbierung zu den bisherigen Quad-Core-Prozessoren.
Der Blick auf die globale CPU-Roadmap von PC Watch zeigt, wo sich dieser besagte Prozessor Anfang 2010 einordnen soll. Das Modell mit 3,06 GHz wird als Core i3 XXX der direkte Nachfolger des Core 2 Duo E7600, was im groben Rahmen wohl auch auf dessen Preis von 133 US-Dollar zutreffen dürfte. Die TDP aller Clarkdale-Prozessoren, die neben den beiden Prozessorkernen auch über eine integrierte Grafiklösung verfügen, wird übrigens immer 73 Watt betragen. Dieser auf den ersten Blick krumme Zahlenwert erfuhr ebenso wie die 82 Watt bei den stromsparenden Lynnfield-Prozessoren in den letzten Tagen mehrmals Bestätigung, so dass diese schon nahezu als gesichert angesehen werden dürfen.