Intels „Atom“ fährt bald im Auto mit
Auf dem aktuellen IDF wurde bereits mehr als deutlich, dass Intel mit innovativen Produkten zahlreiche weitere Marktsegmente bedienen will. Im besonderen Fokus stehen dabei die neuen Ableger der „Atom“-Familie. So schickt Intel nun offiziell eine Plattform für Embedded-Systeme auf Basis der „Atom E6xx“-Prozessoren ins Rennen.
Die neuen Embedded-CPUs mit dem Codenamen „Tunnel Creek“ kündigte Intel bereits auf dem IDF in Peking im vergangenen April an. Sie bilden die Basis der neuen SoC-Plattform für Embedded-Systeme, die Intel damals „Queensbay“ taufte. Intel hebt als Einsatzgebiete den Infotainment-Bereich in Autos, IP-Telefone und Smart Grid Devices hervor.
Die „Atom E6xx“-Serie basiert auf einem CPU-Kern mit 512 KB L2-Cache, der in 45 nm gefertigt wird und Intels Hyper-Threading bietet. Die verschiedenen CPU-Modelle bieten dabei Taktfrequenzen von 600 MHz bis 1,6 GHz und eine TDP von 2,7 bis 3,9 Watt. Sie kommen im 676-ball FCBGA-Package und mit einer Fläche von 22 × 22 mm daher. In die Prozessoren wurden neben dem Speichercontroller für DDR2-RAM auch eine Grafikeinheit, Hardware zur Videobeschleunigung, PCI-Express und diverse weitere Schnittstellen integriert. Die integrierte GPU taktet dabei je nach Modell mit 320 bis 400 MHz. Sollten die Funktionen nicht ausreichen, können die Atom-Chips mit dem sogenannten Intel Platform Controller Hub (PCH) EG20T kombiniert werden, der bisher unter dem Codenamen „Topcliff“ geführt wurde und weitere Interfaces wie unter anderem SATA II und USB 2.0 sowie Gigabit-Ethernet mit sich bringt. Allerdings besteht auch die Möglichkeit, einen I/O-Hub von Drittherstellern mit der Atom-Plattform zu kombinieren, Intel nennt dabei Unternehmen wie OKI, Realtek und STMicroelectronics. Dadurch verhilft man der SoC-Plattform zu einer hohen Flexibilität.
Softwareseitig unterstützen zahlreiche Betriebssysteme die neue Embedded-Plattform, darunter befinden sich auch Microsofts Windows 7, Linux und MeeGo. Die mit einem „T“ gekennzeichneten CPU-Modelle sind zudem für extreme Betriebstemperaturen von -40 bis 85 °C im Industriebereich ausgelegt. Die „Atom E6xx“-Prozessoren sowie der PCH EG20T sollen noch in diesem Jahr für Kunden erhältlich sein. Als Preise für die Prozessoren nennt man 19 bis 85 US-Dollar sowie 9 US-Dollar für den PCH – jeweils bei Abnahme von 1.000 Einheiten.
Modellname | Kerntakt | Grafiktakt | TDP | Temperaturbereich | Package |
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Atom E680T | 1,6 GHz | 400 MHz | 3,9 W | -40 bis 85°C | 676-ball FCBGA 22 × 22 mm |
Atom E680 | 1,6 GHz | 400 MHz | 3,9 W | 0 bis 70°C | 676-ball FCBGA 22 × 22 mm |
Atom E660T | 1,3 GHz | 400 MHz | 3,3 W | -40 bis 85°C | 676-ball FCBGA 22 × 22 mm |
Atom E660 | 1,3 GHz | 400 MHz | 3,3 W | 0 bis 70°C | 676-ball FCBGA 22 × 22 mm |
Atom E640T | 1,0 GHz | 320 MHz | 3,3 W | -40 bis 85°C | 676-ball FCBGA 22 × 22 mm |
Atom E640 | 1,0 GHz | 320 MHz | 3,3 W | 0 bis 70°C | 676-ball FCBGA 22 × 22 mm |
Atom E620T | 0,6 GHz | 320 MHz | 2,7 W | -40 bis 85°C | 676-ball FCBGA 22 × 22 mm |
Atom E620 | 0,6 GHz | 320 MHz | 2,7 W | 0 bis 70°C | 676-ball FCBGA 22 × 22 mm |
PCH EG20T | 1,55 W | -40 bis 85°C | 376-ball PBGA 23 × 23 mm |
Auf dem IDF demonstrierte Intel das „in-car entertainment“ mit der neuen Atom-Serie. Dabei zeigte sich offenbar eine flüssige Wiedergabe von Filmen. Allerdings erschien das User-Interface mit der Karte (siehe Bild) noch etwas hakelig, wie Übergizmo berichtete.