Taktraten und Cache-Größen für „Sandy Bridge-E“?
Bereits vor zwei Wochen sind die groben Fahrpläne von Intel für das gehobene Mainstream-Segment und auch den absoluten High-End-Markt bekannt geworden. Dabei wurde schnell klar, dass die „Sandy Bridge-E“ bei etwa 250 Euro starten werden, im Desktop aber zu Anfang maximal sechs Kerne besitzen. Jetzt gibt es genauere Details.
Eine neue Roadmap bestätigt fast zu 100 Prozent unsere Vermutungen, die wir vor zwei Wochen geäußert haben. Bereits zu dieser Zeit hatten wir vermeldet, dass „Sandy Bridge-E“ für 250 Euro kein Sechs-Kern-Prozessor sein wird, da man so die herkömmlichen „Sandy Bridge“ mit Grafikeinheit völlig uninteressant macht. Gemäß der aktuellen Pläne tritt genau dies ein: Der kleinste „Sandy Bridge-E“ wird ein 3,6 GHz schneller Quad-Core-Prozessor mit 10 MByte L3-Cache. Damit rangiert er 200 MHz über dem aktuellen Flaggschiff Core i7-2600 und hat außerdem auch noch 2 MByte mehr L3-Cache. Groß dürften die Unterschiede in der Performance da aber wohl kaum ausfallen.
Wie wir ebenfalls bereits vor zwei Wochen berichteten, wird es den ersten Sechs-Kern-Prozessor ab 480 Euro geben. Damit behält Intel den Einstieg in die Welt der sechs Kerne auf dem gleichen preislich hohen Niveau wie zur Zeit. Interessant ist dabei, dass man dem „Sandy Bridge-E“ lediglich 3,2 GHz mit auf den Weg geben will, zudem einen L3-Cache von 12 MByte. Damit würde er die Nachfolge des Core i7-980 antreten, der bereits mit 3,33 GHz bei gleicher Cache-Größe agiert. Besagte 3,33 GHz bekommt letztlich das High-End-Modell der „Sandy Bridge-E“, dem zudem 15 MByte L3-Cache spendiert werden. Als Nachfolger des 3,46 GHz schnellen Core i7-990X sieht jedoch auch dies nach einer schwachen Kür aus.
Wie so oft sind jedoch viele Dinge in der Roadmap Unbekannte. Da wäre zum einen die Beschreibung von „Limited unlocked“ und „Fully unlocked“. Während letzteres schnell klar sein dürfte, bleibt fraglich, was Intel beim Quad-Core-Modell limitiert. Auch dies dürfte eine Maßnahme sein, um die K-Prozessoren der herkömmlichen Sparte nicht völlig uninteressant zu machen. Was den 1.000-Euro-Prozessor als „Extreme Edition“ an der Spitze dann jedoch vom halb so teuren Modell unterschiedet, bleibt ebenfalls fraglich, auch wenn sie beide in die Sparte „Fully unlocked“ fallen.
Eine weitere große Unbekannte bleibt die TDP. Nach bisherigem Stand sollen die „Sandy Bridge-E“ eher in die Kategorie 130 Watt fallen, das Quad-Core-Modell könnte Intel jedoch auch in die Etage darunter mit 95 Watt drücken. Denn bei aktuellen Modellen spart allein der fehlende Grafikkern 15 Watt bei der TDP ein, was der Quad-Channel-Speichercontroller, der größere L3-Cache und auch die 200 MHz mehr wieder egalisieren dürften. Da jedoch auch die Spezifikationen zum Turbo nicht bekannt sind, bleibt diese Frage offen. Denn dieser Turbo kann gut und gerne noch einige hundert Megahertz drauflegen, so dass die TDP doch wieder höher ausfallen muss.
Zu guter Letzt bleibt jedoch auch noch die Möglichkeit einer Fälschung bestehen. Denn bisherige Roadmaps haben CPUs selten so in dieser Auflistung beschrieben – von den unterschiedlichen Schreibweisen und Rechtschreibfehlern mal ganz abgesehen. Diese Klassifizierung mit Takt und Cache folgte an separater Stelle und zudem noch weitaus detaillierter. Was letztlich also wirklich dran ist, werden die kommenden Monate zeigen.