Zweite „VIA Nano“-Generation schon Mitte 2009
VIA hat mit seinem 2-fach-skalaren Out-of-Order-Prozessordesign „Isaiah“ gute Arbeit geleistet. Der als „VIA Nano“ mit bis zu 1,8 GHz angebotene Chip macht in Sachen Performance und Stromverbrauch schon jetzt eine anständige Figur. Im nächsten Jahr sollen schnellere Single-Core- und erste Dual-Core-Modelle folgen.
Während man Aufgrund von bisherigen VIA-Roadmaps davon ausging, dass mit einem Dual-Core-Nano-Prozessor nicht vor Mitte 2010 zu rechnen sei, will HKEPC von einem Notebook-Hersteller erfahren haben, dass sich bereits im kommenden Jahr zur aktuellen Nano 1000/2000-Familie gleich zwei neue Designs hinzu gesellen werden.
Noch im ersten Quartal möchte VIA demnach Muster des Nano 3000 ausliefern. Dieser Chip wird weiterhin, wie die bereits angekündigten Nano-Boliden, bei Fujitsu in 65 nm gefertigt, kommt jedoch mit Detailverbesserungen daher. Es ist von einer allgemein gesteigerten Geschwindigkeit die Rede, die aufgrund von Optimierungen im Bereich der Integer- und Floating-Point-Funktionseinheiten und des L1/L2-Caches zu Stande kommen soll. Darüber hinaus soll der Stromverbrauch geringer ausfallen als beim Vorgänger. Mit SSE4 soll auch Intels aktueller Befehlssatz unterstützt werden, der vor allem Videoencodern auf die Sprünge hilft. Ob der Nano 3000 dabei nur SSE4.1 (Penryn) oder auch SSE4.2 (Nehalem) unterstützen wird, ist derzeit noch nicht bekannt. Mit der Massenproduktion des Prozessors soll im dritten Quartal 2009 begonnen werden.
In der zweiten Jahreshälfte 2009 sollen Muster und kurze Zeit später die offizielle Produktvorstellung des „VIA Nano Dual Core“ folgen. Hierbei handelt es sich um einen „nativen“ Dual-Core-Prozessor (demnach also Single-Die und Shared Cache) auf Basis der Isaiah-Mikroarchitektur. VIA hatte bereits im Zuge der Vorstellung des Nanos offiziell bestätigt, dass man an einem entsprechenden Dual-Core-Design arbeite. Für diesen Chip soll VIA bei der Fertigung auf verkleinerte Strukturbreiten von 45 nm (Fujitsu) oder 40 nm (TSMC) setzen.
Als Package soll beim VIA Nano 3000 und Dual Core weiterhin NanoBGA2 zum Einsatz kommen. Beide Prozessoren könnten damit ohne Platinen-Redesign auf aktuellen Nano-Boards eingesetzt (verlötet) werden. Jetzt muss VIA nur noch an der Verfügbarkeit der eigenen Prozessoren arbeiten – in Deutschland sucht man den Nano im Handel nämlich trotz der Ankündigung im Mai 2008 noch immer nahezu vergeblich. Die großen Preisvergleichsdienste listen quasi kein Modell auf, aber es gibt die Prozessoren wirklich. Dabei kommt mitunter sogar VIAs neueste Mini-ITX-Plattform mit einem PCI-Express-x16-Slot für Grafikkarten zum Einsatz. Der Preis: knapp 165 Euro.