IBMs Roadrunner knackt Petaflop-Marke
Bereits im September 2006 vermeldete IBM den Bau des ersten Cell- und Opteron-basierten Supercomputers. Das US Department of Energy und die zugehörige National Nuclear Security Administration hatten IBM damals für das Projekt ausgewählt.
Ziel war es, zum ersten Mal ein System zu schaffen, welches in der Lage ist, die Petaflop-Grenze zu durchbrechen. Der hybride Supercomputer mit Codenamen Roadrunner wurde im Los Alamos National Laboratory installiert und konnte nun, knapp zwei Jahre später, die Grenze von 1,026 Billiarden Rechenoperationen pro Sekunde [1,026 Peta-FLOPS] knacken. Der 133 Millionen Dollar teure militärische Supercomputer kombiniert in einem neuen Design Cell-Chips mit AMD-basierten Opteron-x86-Prozessoren. Rund 16.000 Opteron-Prozessorkerne (6912 Opteron-CPUs) und 12.960 Cell-Prozessoren verschaffen dem System eine doppelt so hohe Leistung wie dem früheren Rekordhalter BlueGene/L, der ebenfalls von IBM stammt und seither mit rund 478,2 TFLOPS die Top500-Liste der Supercomputer anführte. Die vorab erwartete Peak-Leistung von über 1,6 Petaflops, bei der die Opteron-Kerne rund 50 TFLOPS und die Cell-Prozessoren rund 1,4 PFlops liefern sollen, konnte jedoch noch nicht erreicht werden.
Roadrunner wird künftig vor allem für militärische Zwecke, etwa bei der Simulation von Kernwaffen, genutzt, soll zunächst aber auch bei der Erforschung des Klimawandels eingesetzt werden. Um die von Roadrunner an einem Tag erreichte Rechenleistung zu erzielen, müsste jeder Mensch auf der Welt mit je einem Taschenrechner 46 Jahre Tag und Nacht ununterbrochen rechnen. Ob es Roadrunner jedoch noch in die neue Top500-Liste der Supercomputer schaffen wird, welche Ende Juni auf der ISC2008 in Dresden vorgestellt werden wird, ist unklar. Die Frist zur Einreichung entsprechender Linpack-Werte endete nämlich eigentlich bereits am 15. April 2008.