Deutschland bei Online-Banking nur Mittelmaß
Online-Banking gewinnt in Deutschland weiter an Popularität. 2006 haben etwa 20 Millionen Menschen zwischen 16 und 74 Jahren per Internet ein Konto geführt. Das sind 25 Prozent mehr als 2004. Damals lag die Zahl der Nutzer erst bei 16 Millionen.
Für das laufende Jahr wird ein Zuwachs auf mindestens 21 Millionen erwartet, wie der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) gestern in Berlin mitteilte. Im EU-Vergleich ist Deutschland aber nur Mittelmaß. Während hier zu Lande 32 Prozent der 16- bis 74-Jährigen in 2006 Online-Banking betrieben, waren es in den Niederlanden 59 Prozent. Im Durchschnitt der 27 EU-Mitgliedsstaaten lag die Quote bei 21 Prozent.
Großen Nachholbedarf gab es vor allem in den östlichen und südlichen Ländern Europas. So erledigten in Polen gerade einmal 9 Prozent der 16- bis 74-jährigen ihre Bankgeschäfte im Internet. Eines ist in allen EU-Nationen aber gleich: Es sind meist die Männer, die die Online-Dienste ihrer Geldinstitute in Anspruch nehmen. Das gilt auch für Deutschland. 2006 lag die Nutzungsquote der Männer hier bei 36 Prozent, die der Frauen bei 27 Prozent.
Zentrales Thema beim Internet-Banking bleibt die Sicherheit. „Europaweit setzen die Banken erfolgreich auf modernste Technologien, um Betrugsfälle zu verhindern. Aber auch die Kunden können einiges tun, um Transaktionen vor unberechtigten Zugriffen zu schützen“, kommentiert man bei Bitkom. Stets aktuelle Software und Vorsicht beim Anklicken fragwürdiger E-Mails sind hierbei essentiell wichtige Punkte.
Grundlage für die Angaben sind verschiedene Erhebungen der europäischen Statistikbehörde Eurostat. Zum Online-Banking zählen auch andere Finanzdienstleistungen per Internet, beispielsweise der Aktienkauf. Als Nutzer gilt, wer solche Dienstleistungen in den drei Monaten vor der Befragung in Anspruch genommen hat.