Chinesische Hacker plagen auch Großbritannien
Nachdem in Deutschland erst vor Kurzem Angriffe auf Computer der Regierung für Schlagzeilen sorgten und gestern erst das Pentagon vermelden musste, ebenfalls seit Jahren im Fadenkreuz chinesischer Hacker zu stehen, beklagen nun auch britische Ministerien die Cyber-Kriminalität.
So gab ein Regierungssprecher gegenüber dem Guardian an, dass Hacker mehrere Ministerien – darunter das britische Außenministerium – angegriffen hatten. Auch ein bisher auf einen Hacker reduzierter Angriff auf das Computersystem des britischen Parlaments, der bereits im letzten Jahr erfolgte, stellte sich als organisierte Tat einer Hackergruppe aus China heraus. Unbekannt ist unterdessen, ob auch das Verteidigungsministerium betroffen war – es bezog zu den Meldungen keine Stellung.
Klar wird aber auch, dass hinter den Angriffen seit Jahren System steckt. So wäre der Angriff Ende Juni auf das Pentagon, in Folge dessen über 1500 Rechner sowie Teile des E-Mail-Systems des US-Verteidigungsministeriums vom Netz genommen werden mussten, nur die Spitze des Eisbergs und die bisher größte Penetration eines Ministeriums gewesen. Experten in England sprechen im Zusammenhang mit Cyber-Angriffen aus China mitunter gar von einem dauerhaften Problem („constant ongoing problem“). Auch die US-Regierung fasst die chinesischen Hacker-Aktivitäten unter dem Codenamen „Titan Rain“ zusammen und misst ihnen so offensichtlich große Bedeutung bei.
China selbst wehrt jeden Vorwurf weiterhin ab. Von offizieller Seite aus missbilligt man die Computerkriminalität im eigenen Land, hält Hacker-Aktivitäten jedoch für ein internationales Problem, das auch China selbst betreffe. Berichte, nach denen viele der Angriffe aus der chinesischen Volksbefreiungsarmee ausgehen sollen, wurden zurückgewiesen.