studiVZ von Verlagsgruppe Holtzbrinck aufgekauft

Christoph Becker
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Nachdem in den vergangenen Monaten mehrfach Gerüchte über eine etwaige Übernahme des deutschen Online-Portals „studiVZ“ verbreitet worden waren, wurden nun erstmals harte Fakten präsentiert. So gab die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck heute bekannt, dass man zum 2. Januar das studiVZ übernommen habe.

Bereits seit dem Start des studiVZ war Holtzbrinck über sein Venture-Capital-Unternehmen „Holtzbrinck Ventures“ an dem Startup-Unternehmen beteiligt. In Zukunft soll die Community-Plattform innerhalb der eigenen Verlagsgruppe firmieren, wird dabei aber laut Angaben des Käufers unabhängig bleiben. Laut eines Berichts von Spiegel Online soll der Kaufpreis bei circa 100 Millionen Euro liegen. Das studiVZ selber gibt allerdings an, dass Holtzbrinck weit weniger als die vom Spiegel veranschlagte Summe hat zahlen müssen. Offiziell wurde über den Preis aber Stillschweigen vereinbart.

studiVZ
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Derzeit hat das Online-Portal laut Angaben von Holtzbrinck Networks rund eine Million Mitglieder allein im deutschsprachigen Raum und hat weitere Ableger in verschiedenen Ländern Europas, darunter Polen, Spanien und Frankreich. Darüber hinaus sollen die Nutzerdaten beim studiVZ bleiben und nicht an den neuen Mutterkonzern oder andere Tochterunternehmen weitergeleitet werden.

Ende des vergangenen Jahres geriet das studiVZ immer wieder negativ in die Schlagzeilen. So wurde mehrmals berichtet, dass das Portal eklatante Sicherheitslücken aufweisen würde, der Datenschutz mit Füßen getreten werde und dass es innerhalb der Plattform zu einer Vielzahl von Stalking-Vorfällen gekommen sei, in die auch einige der Gründer des studiVZ verwickelt waren.

Darüber hinaus fiel mit Ehssan Dariani ein weiterer Mitgründer mehrmals negativ durch diverse Vorfälle, darunter auch eine Party-Einladung im Stil des Nazi-Blattes „Völkischer Beobachter“, auf. Einen guten Überblick über die Geschehnisse der vergangenen Monate bieten Spiegel Online mit „Peinliche Pannen bringen StudiVZ in Verruf“ und die Blogs Spreeblick im Artikel „StudiVZ: Jetzt ist aber Feierabend“ sowie blogbar in „StudiVZ: 700 Stalker und der Datenschutz“.