Steve Jobs' Amazon-Konto gehackt?
Ein Hacker namens orin0co behauptet gegenüber Cult of Mac, das Amazon-Kundenkonto von Steve Jobs höchst selbst gehackt zu haben. Er sei nun nicht nur im Besitz der Zugangsdaten zu dem Konto sondern wisse auch Jobs' Kreditkarten- und Telefonnummer.
Apples CEO sei dabei Opfer des sogenannten Whaling geworden, einer speziellen Art des Phishings, bei dem es der Angreifer gezielt auf Daten von Prominenten abgesehen hat. Laut einem Bericht von iDefense nahm die Zahl der Phishing- und Whaling-Attacken im vergangenen Jahr stark zu. Über 15.000 hochrangige Vertreter von IT-Unternehmen wären in 15 Monaten Opfer einer solchen Attacke geworden, so der Bericht weiter. Ein Sprecher der iDefense Labs bestätigte gegenüber Cult of Mac, dass an der Behauptung, Steve Jobs' Nutzerkonto bei Amazon übernommen zu haben, etwas dran sein könnte.
Der Hacker orin0co behauptet dabei, dem Apple-CEO vor etwa zwei Jahren eine gefälschte E-Mail gesendet zu haben in der Jobs dazu aufgefordert wurde, seine Amazon-Daten zu erneuern. Er wurde dabei auf eine gefälschte Seite gelotst, in der er die Login-Daten und weitere Details eingegeben habe, so der Hacker. Seit dem befänden sich diese Informationen in der Hand orin0cos, der diese aber nicht missbraucht haben will. Es gehe ihm nicht darum, auf Kosten des Apple-Gurus einzukaufen. Orin0co will stattdessen mit den gewonnenen Informationen über das Kaufverhalten Jobs' Geld machen und es an Journalisten verkaufen. Dabei gibt er an, Zugriff auf die Einkäufe der letzten zehn Jahre bei Amazon zu haben, womit über 20.000 Artikel abgefragt werden könnten, die Jobs in dieser Zeit gekauft haben soll.
Brisant an der Geschichte ist jedoch auch der symbolische Effekt, der nicht nur Steve Jobs sondern auch Apple betrifft: Das Unternehmen wirbt stets auch mit der angeblich höheren Sicherheit von Mac-Systemen gegenüber Windows-PCs. Wenn es sich allerdings bestätigen sollte, dass Jobs' Nutzerkonto durch eine vergleichsweise simple Phishing-Attacke übernommen wurde, könnte diese Werbeargumentation Schaden nehmen. Darüber hinaus muss man sich allerdings fragen, wie glaubwürdig die Behauptungen orin0cos überhaupt sind. So fehlt bisher jede Bestätigung durch Apple oder Amazon. Der Online-Versender will nicht festgestellt haben, dass ein Missbrauchs von Jobs' Daten stattgefunden habe. Auch muss man sich fragen, ob es realistisch erscheint, dass Apples CEO in dem vergangenen Jahrzehnt um die 20.000 Artikel gekauft hat – etwa fünf Stück pro Tag also. Dies erscheint vor allem deshalb eigenartig, weil auf dem vermeintlichen Beweis-Screenshot nur die drei letzten Artikel zu sehen sind, von denen der letzte sichtbare vor über einem halben Jahr gekauft wurde. Orin0co erklärt dies übrigens mit dem Gesundheitszustand Jobs', der das Kaufverhalten beeinflusst haben soll.
Nichtsdestotrotz bleibt die Behauptung bisher völlig unbestätigt.