Arcor sperrt Zugriff auf Porno-Seiten
Der Internetprovider Arcor sperrt seit gestern für seine Kunden den Zugriff auf einige Webseiten mit pornografischen Inhalten. Betroffen sind zum Beispiel sex.com, youporn.com oder auch privatamateure.com. Die seitens Arcor gesperrten Seiten enthalten pornografische Inhalte und bieten keine oder nur eine unzureichende Altersverifikation.
Wie viele Webseiten Arcor unzugänglich gemacht hat, ist bis dato nicht bekannt. Anlass für die Sperre war laut Paul Gerlach, Unternehmenssprecher von Arcor, eine Aufforderung zur Sperrung der entsprechenden Seiten, welcher man, bis zu einer rechtlichen Bewertung, freiwillig gefolgt sei. Eine gerichtliche Anordnung hat es bisher nicht gegeben. Laut Recherchen von heise online steckt hinter der Aufforderung ein deutsches Unternehmen, welches selbst pornografische Inhalte anbietet – jedoch mit der vorgeschriebenen Altersverifikation (§ 184 StGB). Wie die Sperrung der Webseiten technisch erfolgt, ist noch unklar. Nachdem die Server jedoch per Ping erreichbar sind, geht man von einer gezielten Sperre des HTTP-Ports 80 aus.
Arcor hat die Sperre nun wieder aufgehoben. Der Grund hierfür dürfte zum einen die massive Kritik an der Aktion sein, des Weiteren hat man bei Arcor nicht die drei betroffenen Domains, sondern die IP-Adressen derer auf die schwarze Liste gesetzt. Dadurch waren neben den drei Webseiten mit pornografischem Inhalt auch andere Webseiten, welche auf den gleichen Servern lagen, von der Sperr-Aktion betroffen. Zu diesen zählten unter anderem die Webseiten des Industrial Ethernet Kongress und des Linux-Kernel-Debugger Linice. Die drei Porno-Seiten hatten in der Zeit sowieso schon längst die IP-Adresse gewechselt, und somit die Sperre umgangen.