Telekom: Miet-Erhöhung empört Konkurrenz
Von derzeit 10,68 Euro auf 12,03 Euro soll das monatliche Entgelt steigen, das Telekomwettbewerber für die Nutzung der letzten Meile zum Kunden (Teilnehmeranschluss, TAL) zahlen. Dies sieht der von der Telekom vorgelegte Antrag an die Bundesnetzagentur vor – und schickt die Konkurrenz postwendend auf die Barrikaden.
Kurz nach bekanntwerden des Inhalts zum Antrag von der Telekom reagierten die Verbände der sonstigen Telefon- und Breitbandanbieter BREKO und VATM mit größter Empörung. Vor allem die Begründung der Telekom, nach der eine „leichte Erhöhung [...] den Wettbewerb nachhaltig stärken“ würde, stößt den Verantwortlichen bei der Konkurrenz besonders sauer auf.
So erklärte beispielsweise BREKO-Geschäftsführer Rainer Lüddemann, dessen Verband seit geraumer Zeit eine Endmeilen-Gebühr von unter 10 Euro fordert, als Reaktion auf die von der Telekom beim Gesetzgeber erbetene Erhöhung sowie die Begründung: „Das grenzt an groben Unfug. Das ist so, als würden unsere Mitgliedsunternehmen behaupten, die Preise erhöhen zu müssen, um Kunden zu gewinnen.“
Die ungewöhnliche ökonomische Sichtweise des Ex-Monopolisten hält BREKO demnach für abwegig und vermutet in der Erhöhung des TAL-Entgelt die Strategie, eine Abwälzung der Kosten für den sozialverträglichen Personalabbau dem Wettbewerb anzulasten.
Einzig in einem Punkt sind sich beide Parteien wohl einig: Im TAL-Preisgefüge muss sich etwas ändern. Die gültige Entscheidung zu den TAL-Entgelten ist von April 2004 und trägt daher den jüngsten Entwicklungen im Preisgefüge nicht Rechnung. Verschärft wird die neuerliche Diskussion wohl nicht zuletzt durch den zunehmend härteren Konkurrenzkampf auf dem Telekommunikationsmarkt.
Vor dem Hintergrund eben jenes Kampfes können beide Parteien mehr oder weniger schlüssige Argumente für ihre Sache ins Felde führen: So kritisiert die BREKO insbesondere die horrenden Rabatte der Telekom gegenüber den Resellern, die den Druck auf die Telekom-Konkurrenz zuzüglich zum ohnehin beinharten Preiskampf verschärft, während die Telekom darauf verweisen kann, dass auch sie ob des Konkurrenzkampfes Maßnahmen ergreifen muss, um dem Druck entgegen zu wirken. Dass sich die Telekom dabei aber an den Machtüberresten aus Monopolzeiten bedient, ist durchaus ein Umstand, den zu diskutieren es sich lohnt.