Software-Piraterie auf konstant hohem Niveau
Wie aus einer Mitteilung der Business Software Alliance (BSA) hervorgeht, verharrt die Software-Piraterie global auf einem konstant hohen Niveau. Im Gegensatz zu den meisten anderen europäischen Ländern stieg der Anteil unlizensierter Programme in Deutschland 2006 sogar leicht von 27 auf 28 Prozent.
Global betrachtet stagniert der Anteil von Raubkopien zum dritten Mal in Folge bei 35 Prozent, der Wert der illegalen Programme stieg jedoch aufgrund des weltweit wachsenden Softwaremarktes um über 5 Milliarden auf 39,6 Milliarden US-Dollar an. Ein Großteil dieses Zuwachses wurde in den sogenannten BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien und China) verzeichnet: trotz sinkender Piraterieraten stieg der Wert illegaler Software in diesen vier Wachstumsländern um 3,2 Milliarden auf über 10 Milliarden US-Dollar und macht dabei über ein Viertel des weltweiten Gesamtschadens durch illegale Software aus.
Die weltweite Entwicklung war 2006 laut BSA-Studie im Wesentlichen von zwei Trends geprägt: dem steigenden Bedarf an Software in den Wachstumsmärkten und der geringen Senkung der Piraterierate, was zu einem explosionsartigen Anstieg der Umsatzausfälle für die internationale Softwareindustrie führte: In Indien verdoppelten sich diese auf 1,3 Mrd. US-Dollar, in China wuchsen sie um rund die Hälfte auf 5,4 Mrd. US-Dollar. In Russland stieg der Wert der illegalen Software von 1,6 auf 2,2 Mrd. US-Dollar an, in Brasilien kletterte er von 770 Mio. auf 1,1 Mrd. US-Dollar.
Die an der Studie beteiligte IDC schätzt, dass in den nächsten vier Jahren Software im Wert von 180 Mrd. US-Dollar raubkopiert werden wird, während Programme für 350 Mrd. US-Dollar rechtmäßig erworben werden.