Welcher Virenscanner ist der Beste?
Auch in diesem Jahr wird die Verbreitung von Computerviren, Trojanern oder Würmer zusammen mit dem fortschreitenden Wachstum des Internets neue Rekordmarken erklimmen. Getrieben durch den Leichtsinn vieler Internetnutzer oder Sicherheitslücken in unseren Betriebssystemen wird sich diese Entwicklung wohl auch in Zukunft fortsetzen.
Da verwundert es kaum, dass das Angebot an Anti-Virenscannern beinahe im Takt der Schadsoftware steigt. So buhlen beispielsweise Norton AntiVirus oder McAfee im Jahrestakt mit neuen Funktionen um die Gunst des Käufers. Doch es sind nicht nur die käuflich zu erwerbenden Scanner, die einem regelmäßigen Update unterliegen. Auch die bei privater Nutzung kostenlosen Programme AntiVir oder Avast! werden gehegt und gepflegt. So oder so stellt sich einmal mehr die Frage: „Welcher Virenscanner ist der Beste?“
Um diese Frage zu beantworten, lud Andreas Clementi Anfang Februar dieses Jahres insgesamt 13 namhafte Virenscanner samt aktueller Virendefinition zum Test. Diese durften sich bei der Erkennung von insgesamt 386.104 Schadprogrammen behaupten, darunter 18.000 Würmer, 40.000 Backdoors, 30.000 Trojaner und 234.000 gute alte DOS-Viren. Die Ergebnisse aller 13 Scanner finden sich auf der Webseite AC-Comparatives, wo die Erkennungsraten auch in Untergruppen zur Verfügung stehen und auch auf den Dialer-Schutz der jeweiligen Applikation eingegangen wird. Auszugsweise ergibt sich das Ranking wie im Folgenden dargestellt. Wie haben uns dabei auf die entweder besten (blau) Programme beschränkt, oder die, bei denen für die private Nutzung kostenfrei Varianten existieren (grün), die in ihrem Funktionsumfang nur im geringen Maße beschnitten worden sind.
Generell kann man sicherlich sagen, dass alle Virenscanner eine gute Figur machen, zwischen dem besten kommerziellen Produkt und besten kostenlosen Scanner etwas mehr als 4 Prozent, oder 15.000 Viren liegen. Bei diesen Ergebnissen sollte man jedoch nicht vergessen, dass bei dem Test allein die Erkennungsfähigkeiten berücksichtigt worden sind. Die verursache Prozessorlast oder der belegte Arbeitsspeicher spielte keine Rolle. Insbesondere der Hintergrund-Scanner von Kasperksy AntiVirus macht langsamen Rechnern (unter 1 GHz) in der Standardkonfiguration schwer zu schaffen.
Zum ersten Juni hat Andreas Clementi die zweite Runde seiner Tests abgeschlossen. Im Rahmen des „Retrospective/ProActive Test“ mussten die Scanner beweisen, wie es um ihre heuristischen Erkennungsfähigkeiten bestellt ist. Mit den Virendefinitionen des Februar-Tests wurde nun geprüft, wie die Scannern mit ihnen unbekannten Schadprogrammen umgehen. Insbesondere Rechner fernab des Internets oder mit langsamer Modemverbindung sind mit ihren Virendefinitionen häufig Monate zurück, können über USB-Sticks oder CDs aber dennoch mit der neuesten Schadsoftware konfrontiert werden. Für diesen Test standen 8.259 Viren (davon mehr als 5.000 Backdoors) zur Verfügung, die seit Februar in die Hände der Software-Hersteller oder gar in Umlauf geraten sind. Aus der WildList (ITW) - also Viren, die tatsächlich in Umlauf sind - nahmen 51 Exemplare teil, darunter neue Varianten des W32/Agobot, W32/Mydoom, W32/Sober, W32/Sdbot oder W32/Mytob. Weitere Einzelheiten hält der ausführliche Test-Report von Mai 2005 bereit.
Als wahrer Sieger kann sich NOD32 Anti-Virus fühlen, der mit einer Erkennungsrate von 70 Prozent (bei den ITW-Samples wurden 90 Prozent erkannt) ganz klar an der Spitze liegt. Platz zwei und drei belegen BitDefender Professional+ und Kaspersky AntiVirus Personal. Deutlich schlechter schneiden abermals die kostenlosen Programme ab, wenn man von BitDefender einmal absieht, der in der getesteten Version nicht kostenfrei ist. Wer seine Virendefinitionen jedoch stets auf den aktuellen Stand hält, wird sich kaum in dieser Situation wieder finden, zumal ausnahmslos alle Software-Hersteller bei neuen, gefährlichen und im Umlauf befindlichen Viren schnell reagieren und einige Programme die Viren schon kennen, bevor sie in Umlauf geraden. Das ist immer dann der Fall, wenn aus einem sogenannten „Zoo-Sample“ - also einem Virus der in den Laboren der Software-Entwickler vorhanden ist - ein Virus der WildList wird.
Wir bedanken uns bei Andreas Clementi für das zur Verfügung stellen der Testergebnisse, verweisen für weitere Einzelheiten auf seine Webseite AV-Comparatives und weisen ausdrücklich darauf hin, dass eine Übernahme der Testergebnisse untersagt ist. Für Fragen zum Testgeschehen steht ausdem ein gesondertes Forum bei AV-Comparatives bereit.
Von einem Teil der getesteten Virenscanner stehen 60-Tage-Testversionen zur Verfügung, mit denen sich jeder selbst ein Bild machen kann. Beim BitDefender ist derzeit Version 8 aktuell, deswegen ist Version 7 kostenfrei verfügbar und wird darüber hinaus mit Definitions-Updates gefüttert. In den anderen Fällen (AntiVir Prof – kostenfrei: AntiVir Personal, Avast! Professional – kostenfrei: Avast! Home Edition und AVG Professional – kostenfrei: AVG Free Edition) sind die freien Version dagegen auf dem aktuellen Versionsstand.
Downloads
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Avast Free Antivirus Download
2,4 SterneAvast Free ist ein für private Anwender kostenloses Antivirenprogramm mit Echtzeitschutz.
- Version 24.12.9725 Deutsch
- Version 15.8.0, macOS Deutsch