Ubuntu 10.04 „Lucid Lynx“ erschienen
Etwa vier Wochen nach der ersten Beta für die Version 10.04 von Ubuntu wurde gestern Abend die finale Version freigegeben. Version 10.04 alias „Lucid Lynx“ löst 9.10 „Karmic Koala“ von Oktober 2009 sowie 8.04 „Hardy Heron“ von 2008 mit dreijährigem Long-Time-Support ab.
Die Liste der Weiterentwicklungen umfasst eine erneuerte Optik, schnellere Bootzeiten, die Integration sozialer Netzwerke, ein eigener Musik-Store sowie ein überarbeitetes Softwarecenter.
Abgesehen von der Farbwahl des neuen Light-Themes sorgt bereits seit der Beta-Version die Position der Symbole zum vergrößern, minimieren und schließen von Fenstern für Diskussionsstoff. Bisher befanden sich diese Symbole, wie auch bei Windows, am rechten oberen Fensterrand. Mit dem „wachen Luchs“ wandern diese nun, wie bei Mac OS X, an den linken oberen Rand. Was sowohl Windows-Umsteigern als auch langjährigen Ubuntu-Nutzern etwas Umgewöhnung abfordert. Nicht nur beim neuen Standard-Theme „Ambiance“, sondern auch allen anderen Darstellungsmöglichkeiten wandern die Symbole nach oben links – bei Bedarf können sie manuell wieder nach rechts geschoben werden. Als zweites neues Theme kommt „Radiance“; das bisherige Standard-Theme „Human“ verschwindet vollkommen aus Ubuntu 10.04. Vollendet wird die neue Optik durch ein aktualisiertes Logo.
Unter der Haube werkelt nun der Kernel 2.6.32. Aufgrund der fast vollständigen Entfernung von HAL aus dem Bootvorgang, startet das Betriebssystem schneller. Der Bootloader Plymouth, welcher ursprünglich für Fedora entwickelt wurde, kommt nun auch bei Ubuntu zum Einsatz und löst USplash ab. Für Grafikkarten aus dem Hause nVidia wurde der Nouveau-Treiber direkt integriert, diese ist eine quelloffene Alternative zum Treiber vom nVidia selbst. Seitdem es um die Weiterentwicklung des ebenfalls quelloffenem nv ruhig geworden ist, scheint sich Nouveau als Alternative bei vielen Linux-Distributionen durchzusetzen. Die Unterstützung der Linux-Treiber von nVidia wurde überdies etwas aufpoliert, so können nun die drei Versionen nvidia-current (190.53), nvidia-173, und nvidia-96 gleichzeitig installiert sein – logischerweise kann allerdings nur eine der Versionen genutzt werden. Das Standard-Dateisystem bleibt ext4, btrfs lässt noch auf sich warten.
Über das Gwibber-Projekt hat Ubuntu nun Zugang zu sozialen Netzwerken direkt integriert. Über das „MeMenu“ am Panel kann bei Bedarf über Twitter, Facebook, Flickr und weitere Netze kommuniziert werden. Einen etwas ungewöhnlichen Schritt für ein freies Betriebssystem geht Ubuntu-Sponsor Canonical mit der Einführung eines eigenen Musik-Stores, dieser trägt den Namen „Ubuntu One Music Store“ und wird direkt in den Rhythmbox-Medienplayer integriert. Die Titel werden im MP3-Format ohne DRM mit 256 kbps für meist 99 Cent pro Lied angeboten.
Das Software-Center, welches zusätzliche Freeware-Programme kategorisiert auflistet, wurde etwas überarbeitet. Neu ist beispielsweise die Abspaltung von Software der Canonical-Partner. Ubuntu 10.04 kommt ohne „The Gimp“ daher. Statt des umfangreichen Bildbearbeitungsprogramms bietet Lycid Lynx nun die Bildverwaltung „F-Spot“ und den Bildbetrachter „Eye of Gnome“ sowie das Videobearbeitungsprogramm „PiTiVi“.
Neben der Hauptversion von Ubuntu auf Basis von Gnome 2.30 werden natürlich auch die Ableger aktualisiert, wie die Netbook- und Server-Edition. Kubuntu setzt nun auf die aktuelle KDE-Version 4.4. Als nächste Ubuntu-Version ist 10.10 „Maverick Meerkat“ für den 28. Oktober geplant. Die Gerüchteküche spricht bei dieser Version von einem möglichen Wechsel des Standardbrowsers. Fakt ist, dass es mit 10.10 erstmals einen offiziellen Ubuntu-Ableger auf Basis der ressourcenschonenden Umgebung LXDE geben wird.
Downloads
-
Kubuntu Download
4,8 SterneKubuntu ist eine auf Ubuntu aufbauende Linux-Distribution mit der Desktop-Umgebung KDE.
- Version 24.10 „Oracular Oriole“ Deutsch
- Version 24.04.1 LTS „Noble Numbat“ Deutsch