Apple zeigt nahezu fertiges Mac OS X Leopard
Apple hat gestern im Rahmen der Worldwide Developers Conference (WWDC) eine nahezu fertiggestellte Version von Mac OS X Leopard gezeigt, die als sechste große Betriebssystem-Release im Oktober erhältlich sein wird.
Leopard führt mehr als 300 neue Features ein, darunter einen neuen Schreibtisch („Desktop“) und ein neues Dock mit Stapel („Stacks“), mit dem sich Dateien auf intuitive Weise organisieren lassen sollen. Neu sind ein aktualisierter Finder mit integriertem CoverFlow, der den Zugriff und Austausch von Dateien zwischen mehreren Macs erleichtern soll; Quick Look, das für die meisten Dateien eine schnelle Vorschau bietet, ohne diese mit einem Programm öffnen zu müssen; Time Machine für eine einfache und automatische Datensicherung, die verlorene Dateien oder einen kompletten Mac wiederherstellt; Spaces, ein Feature, mit dem sich Programme in Gruppen zusammenfassen lassen, um schnell zwischen ihnen zu wechseln zu können; sowie weiterentwickelte iChat und Mail Programme.
„Leopard ist die beste Version von Mac OS X bisher, noch besser als Tiger. Leopard wird die Führungsrolle von Mac OS X als das fortschrittlichste Betriebssystem weiter ausbauen,“ sagt Steve Jobs, CEO von Apple. „Wir sind davon überzeugt, dass bestehende und künftige Kunden Leopard lieben werden. Es wird den Mac noch beliebter machen.“
Leopard besitzt ein komplett neues Dock mit Stapel-Funktion, das hilft, Ordnung auf dem Schreibtisch herzustellen und verstreute Browser- und E-Mail-Downloads zu verwalten. Mit einem Mausklick lassen sich die Inhalte eines sog. Stacks auffächern, um jedes einzelne Objekt betrachten zu können. Der Finder von Leopard wurde völlig überarbeitet. Mit Cover Flow wurde eine neue Möglichkeit ergänzt, Dateien und Programme zu durchforsten. Die neue Seitenleiste des Finders vereinfacht die Organisation von Dateien auf dem Mac und erleichtert den Zugang zu Macs und PCs im heimischen Netzwerk. Abonnenten von .Mac können auch das neue 'Zurück zu meinem Mac'-Feature verwenden, um über das Internet auf die Daten ihrer Macs zuzugreifen. Neu in Leopard ist auch Quick Look, das eine schnellere Vorschau von nahezu jeder Datei erlaubt und sogar Medien abspielen soll, ohne dazu ein Programm starten zu müssen.
Mit der Fähigkeit, Anwender in die Zeit zurückreisen zu lassen, um gelöschte Dateien, Programme, Fotos oder andere digitale Inhalte aufzuspüren, sichert Time Machine das digitale Leben ab. Mit wenigen Mausklicken eingerichtet, unterhält Time Machine automatisch eine aktuelle Kopie von allem auf dem Mac. Im Falle, dass eine Datei verloren geht, lässt sich Spotlight dazu verwenden, um die Vergangenheit zu durchsuchen und die Datei sofort wiederherzustellen. Time Machine sichert die Daten eines Mac automatisch auf eine externe Festplatte, die über FireWire oder USB angeschlossen ist, auf einen Server oder drahtlos über eine AirPort Extreme Basisstation auf eine daran angeschlossene Festplatte.
Leopard verfügt über drei neue Technologien, mit denen sich die Vorteile aktueller Hardware-Entwicklungen voll ausschöpfen lassen: vollständige native 64-Bit-Unterstützung für Programme, die Seite an Seite mit bestehenden 32-Bit Mac OS X-Programmen und Treibern laufen; einfache Multi-Core-Optimierung und -Ablaufkoordination, um das Potential der aktuellen Intel-Hardware auszunutzen; sowie Core Animation, das Entwickler dabei unterstützt, ohne größeren Aufwand aufregende, animierte Benutzeroberflächen wie in Spaces und Time Machine von Leopard für ihre eigenen Programme zu entwickeln.
Mac OS X 10.5 Leopard soll im Oktober – und damit erwartungsgemäß etwas später als zunächst angenommen – über den Apple Store, die Apple Retail Stores und den Apple Fachhandel für 129 Euro pro Einzelanwender-Lizenz erhältlich sein. Das Mac OS X Leopard Family Pack ist eine 5-Anwender-Lizenz (gleicher Haushalt) für 199 Euro. Weitere – vor allem – visuelle Eindrücke gibt es auf der englischen Apple-Webseite.
Mittlerweile ist ein offizieller Videomitschnitt von Steve Jobs' WWDC-Keynote verfügbar. Dieser beinhaltet vor allem die Präsentation von Mac OS X Leopard durch Jobs. Das Vorhandensein von Quicktime ist zum Anschauen selbstredend obligatorisch.
- Leopard Mail, das sich noch weiter an die eigenen Bedürfnisse anpassen läßt und über mehr als 30 Vorlagendesigns und -layouts zur Gestaltung persönlicherer E-Mails verfügt, die sowohl auf Mac wie auf Windows PC Eindruck machen; Notes, das die Erstellung und Verwaltung von Notizen so einfach macht wie das Schreiben und Lesen von E-Mails; To Dos für die Erstellung von Aufgabenlisten, die direkt in Mail gelesen und automatisch mit iCal abgeglichen werden können; sowie Data Detectors, die automatisch Telefonnummern, Adressen und Termine erkennen, um diese bequem in das Adressbuch oder iCal zu übernehmen;
- Leopard iChat mit iChat Theater, mit dem sich Fotos, Präsentationen, Videos und Dateien in einer Videokonferenz präsentieren lassen; Photo Booth Effekte, die jede iChat-Videoübertragung mit unterhaltsamen Echtzeit-Effekten aufwertet; sowie einblendbare Foto- und Video-Hintergründe, die den Teilnehmer virtuell an jedem beliebigen Ort der Welt (oder außerhalb davon) erscheinen lassen;
- Leopard iCal mit leistungsstarken Groupware-Kalender-Features, die auf dem offenen CalDAV-Standard basieren und es einfach machen, Termine mit anderen Leuten zu vereinbaren und zu organisieren;
- Spaces, eine praktische Methode zum Anlegen von Schreibtischen, die nur jene Programme oder Dateien enthalten, die für ein bestimmtes Projekt gerade benötigt werden, und mit der Möglichkeit, schnell zwischen ihnen per Mausklick oder Tastendruck zu wechseln;
- Web Clip, das einen beliebigen Ausschnitt einer Webseite als Live Widget ins Dashboard ablegt;
- Boot Camp, mit dem Windows nativ auf jedem Intel-basierten Mac läuft*; sowie
- neue Entwicklungstools, darunter Xcode 3 mit einem Editor der nächsten Generation, einem komplett neuen Interface Builder, mit dem sich aufwändige Animationseffekte leichter in eine Anwendung integrieren lassen, und Unterstützung für Objective-C 2.0; DashCode für die Erstelllung von Dashboard Widgets ohne eine Zeile Code zu schreiben; sowie Xray, ein neues Programm, das der Leistungsoptimierung von Programmen dient;