Windows-Updates installierten sich heimlich
Nach einem Bericht von Windows Secrets, der offen legte, dass Microsoft den Updates-Service von Windows XP und Windows Vista ohne das Wissen der Nutzer runderneuerte, wurde Kritik an diesem Vorgehen laut. Microsoft bezieht nun zu den Updates Stellung.
Betroffen waren laut des Berichts mindestens jeweils neun Dateien der beiden Betriebssysteme, die vom Windows-eigenen Update-Service selbst genutzt werden. Sie seien ohne das Zutun der Computernutzer aktualisiert worden und das, obwohl ein Update nur dann automatisch ausgeführt werden sollte, wenn der Windows-Update-Service explizit so eingestellt ist. Der aufgedeckte Fall soll aber zudem auch dann eingetreten sein, wenn der Nutzer nur über neue Updates informiert werden will oder die automatische Update-Funktion gar ausgeschaltet hat. Der Redmonder Konzern geriet daher mitunter heftig in die Kritik, da dem Nutzer in diesen Fällen nicht nur die Kontrolle über den Update-Service entzogen würde, sondern auch nicht genau feststand, was denn nun aktualisiert wurde. Microsoft gerne der Überwachung bezichtigende User fanden hier natürlich ihren Schauplatz.
Der Redmonder Konzern selbst bezog nun Stellung zu den Gerüchten und bestätigte zuerst einmal prinzipiell, dass automatisch Updates ohne das Zutun des PC-Nutzers durchgeführt wurden. Die Programmaktualisierungen betreffen jedoch einzig den Update-Service selbst und sorgen nur für die weitergehende Funktionsfähigkeit des selben. Ohne ein automatisches Update hätte es, so Nate Clinton, Programm-Manager bei Microsoft, nämlich passieren können, dass der Update-Client neue Aktualisierungen nicht mehr erkennt und folglich auch nicht mehr für den Download vorschlägt oder automatisch selbst herunterlädt. Das heimliche Update käme also allen Windows-Nutzern zu Gute, um weiter sicher stellen zu können, dass zumindest die Möglichkeit besteht, auf dem aktuellen Stand zu bleiben. Installiert wurden die neuen Dateien außerdem nur auf Systemen, die zumindest automatisch nach Updates suchen lassen. Die Behauptung von Windows Secrets, auch jene Systeme, auf denen die automatischen Updates deaktiviert worden wären, hätten eine Aktualisierung der Dateien erfahren, sei demnach falsch.
Derlei Updates wären, so Clinton, auch in der Vergangenheit bereits öfter durchgeführt worden. Nicht betroffen seien aber Unternehmen, die Windows Server Update Services (WSUS) oder den Systems Management Server (SMS) von Microsoft einsetzen. Hier läge die volle Kontrolle über jeden Download natürlich beim Administrator. Der Redmonder Software-Konzern will in Folge der Vorwürfe die Transparenz des Update-Services erhöhen und so für mehr Klarheit sorgen, um zukünftig derlei Vorwürfen entgegenzutreten.