Google I/O: VP8 quelloffen als „WebM“

Update Benjamin Beckmann
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Auf der Hausmesse „I/O“ hat Google nun vollzogen, was bereits im April verlautbart wurde: Der Video-Codec VP8 wird unter einer BSD-Lizenz der Open-Source-Community zur Verfügung gestellt. Gemeinsam mit Mozilla und Opera möchte Google unter dem Projektnamen „WebM“ das Web-Videoformat der Zukunft voranbringen.

Neben der Ankündigung Googles, VP8 auf der eigenen Videoplattform YouTube einzusetzen, hat auch Adobe versprochen, WebM in Flash zu integrieren – vermutlich sieht man sich unter Zugzwang, da Flash sonst mittel- oder langfristig der Rang durch HTML5-Anwendungen abgelaufen werden könnte.

Heute veröffentlichte Entwickler-Builds der Browser Google Chrome, Opera und Mozilla Firefox unterstützen bereits WebM. So können mithilfe dieser Vorabversionen nach Aktivierung der YouTube-Beta-Funktionen viele Videos unter Verwendung dieses neuen Videoformats angesehen werden. Dazu ist es lediglich zusätzlich nötig, die Zeichenkette &webm=1 am Ende der Adresszeile zu ergänzen (Beispiel-Link).

Update

Inzwischen hat sich Internet-Explorer-Chefentwickler Dean Hachamovitch in seinem Blog über die HTML5-Unterstützung des Internet Explorer 9 geäußert. So soll entgegen dem ursprünglichen Vorhaben, nur MPEG-4 AVC zu verwenden, zukünftig auch WebM genutzt werden. Dies allerdings nur, sofern ein entsprechender Codec auf dem jeweiligen Betriebssystem installiert ist. Auf diese Weise möchte sich Microsoft auch gegen etwaige „U-Boot-Patente“ absichern, da in diesem Fall der Anwender für das Installieren des Codecs verantwortlich sei.