Öffentlich-rechtliche PC-Spiele gefordert
Patrick Mijnals, Forscher am Zukunftsinstituts Kelkheim, fordert in einem Interview mit der Nachrichtenagentur dpa eine dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen ähnliche Einrichtung für Videospiele. Diese könne dabei helfen, das negative Image, das vielen virtuellen Spielwelten anhängt, zu verändern.
Mijnals ist zugleich auch Referent auf dem Symposium „Spielewelten der Zukunft“, das am Mittwoch in Sonneberg startet. Er fordert „eine Einrichtung, die ähnlich dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen pädagogisch wertvolle Spiele entwickelt und den Spielemarkt auch kontrolliert“. Mit dieser Forderung bewegt er sich in eine andere Richtung, als dies in der Vergangenheit weithin Politiker taten. Statt Videospiele als Grund für schlechte Leistungen und Unbeherrschtheit anzusehen, solle man nicht jedes Auftreten von Gewalt in PC-Spielen verteufeln. „Die gängigen Thesen, dass Computerspiele schlechte schulische Leistungen, Passivität und Gewalt hervorbringen, treffen nicht das Problem. [...] Die Probleme entstehen erst dann, wenn Eltern oder Pädagogen überfordert sind, das Kind vor dem Bildschirm parken und nicht ordentlich betreuen“, so Mijnals weiter.
Der Zukunftsforscher unterstützt daher auch den Kongress „Spielewelten der Zukunft“, bei dem sich Vertreter der Industrie, Wissenschaftler und Pädagogen im Interesse des Jugendmedienschutzes zusammenfinden.