Spiele überholen erstmals DVD/Blu-ray-Umsatz
Im vergangenen Jahr haben Videospiele erstmals für einen höheren Umsatz gesorgt als die kombinierten Verkäufe von DVD- und Blu-ray-Filmen. Während die PC- und Konsolentitel 2008 deutlich zulegten, sackten die Verkäufe der Filmdisks deutlich ab.
Laut einer Studie der Media Control GfK International generierten Videospiele im gesamten vergangenen Jahr einen Umsatz von 32 Milliarden US-Dollar. Dies entspricht einer Steigerung gegenüber 2007 von 20 Prozent. Im Vergleich hierzu konnte mit Filmen auf DVD und Blu-ray nur ein Gesamtumsatz von 29 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet werden, was im Vergleich zum Vorjahr einem Rückgang um sechs Prozent entspricht. Anteilig machten Videospiele im Jahr 2008 damit 53 Prozent des Umsatzes von Entertainment-Produkten aus während es im vorangegangenen Jahr noch 47 Prozent waren. Auch in diesem Jahr wird ein Wachstum des Spielesektors erwartet, sodass der Umsatzanteil 2009 bei 57 Prozent liegen soll. Erreicht werden soll dies durch einen neuerlichen zwölfprozentigen Wachstumsschub auf dem Spielemarkt, während Filmverkäufe auch in diesem Jahr um vier Prozent beim Umsatz zurückgehen sollen. Dies ist allerdings einzig der DVD geschuldet, die sich immer schlechter verkauft. Blu-ray-Filme sollen ihren Anteil am Umsatz mit Filmen in diesem Jahr verdoppeln und insgesamt für 2,9 Milliarden US-Dollar mehr in den Kassen sorgen.
Die geographische Aufschlüsselung zeigt, dass der stärkste Einbruch beim Filmumsatz in den USA zu beobachten war, wo er im Vergleich zu 2007 um acht Prozent sank. In Europa (drei Prozent) und Asien (vier Prozent) fiel der Rückgang beim Verkauf von DVDs und Blu-rays nicht so stark aus. Da die Vereinigten Staaten aber auch 2008 für rund 43 Prozent der weltweiten Filmverkäufe sorgten (2007: 45 Prozent), sind sie für den weltweiten Trend maßgeblich verantwortlich. Auf Platz zwei der umsatzstärksten Länder befindet sich Großbritannien mit etwa 15 Prozent Anteil am weltweiten Umsatz. Der erfolgreichste Filmtitel des vergangenen Jahres war The Dark Knight, der sich auf DVD über 15 Millionen Mal verkaufte. Außerhalb der USA dominierte allerdings Mamma Mia!. Das Filmmusical brachte es weltweit auf 13 Millionen verkaufte Einheiten.
Auf dem Videospielemarkt sorgten vor allem Konsolentitel für Nintendos Wii und DS für reißenden Absatz. In die Statistik floss der Verkauf aller verpackten und von Privatpersonen gekauften Medien ein. Gemessen wurde zudem der Umsatz, nicht der Absatz. So verkauften sich absolut mehr Filmeinheiten als Spiele; durch den höheren durchschnittlichen Preis der Konsolen- und PC-Software generierten diese allerdings den deutlich größeren Umsatz.