USK bilanziert 2009: Mehr Spiele, weniger Gewalt
Die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK), die mittels von den Obersten Landesjugendbehörden gestellten Sachverständigen Alterskennzeichnungen für PC- und Videospiele festlegt, zog heute ein Resümee des vergangenen Jahres.
Die USK hat demnach im vergangenen Jahr über 3.100 Video- und Computerspiele überprüft und entsprechende Kennzeichnungen vorgenommen. Das sind 114 Verfahren mehr als im Jahr zuvor. Gleichzeitig sank allerdings die Zahl jener Software, die nicht für Jugendliche freigegeben wurde. Sowohl Titel ab 18 Jahren als auch Spiele ohne Alterskennzeichnung machten einen geringeren Anteil aus als noch 2008. Selbst eine Alterskennzeichnung ab 16 Jahren wurde nur in jedem zehnten Fall ausgesprochen. Der überwiegenden Teil der getesteten Spiele – über 80 Prozent – wurden für Kinder in allen Altersklassen, ab sechs Jahren oder ab zwölf Jahren freigegeben.
Doch nicht nur in der Alterskennzeichnung zeichnet sich ein deutlicher Trend weg von Erwachsenen-Software ab. Auch im Ego-Shooter-Genre war im letzten Jahr nicht viel los. So prüfte die USK nur in 66 Verfahren Titel des Genres auf ihre Alterskompatibilität hin. Ein Jahr zuvor wurden noch 148 Ego-Shooter einem Prüfverfahren unterzogen. Gleichzeitig trugen Musikspiele und sogenannte Casual-Games zum erhöhten Arbeitsaufwand der USK bei. Dieser Trend soll in Zukunft allerdings abflauen, so Felix Falk, Geschäftsführer der Trägergesellschaft der USK, der Freiwilligen Selbstkontrolle Unterhaltungssoftware GmbH. „Gerade kleine Spiele, vermehrt aber auch größere Produktionen, werden nur noch online erscheinen“, so Falk. Reine Online-Spiele können bisher aber nicht von der Prüfstelle in Augenschein genommen werden, da ein physischer Datenträger vorliegen muss. Erst mit einer angeregten Änderung des Jugendmedienschutz-Staatsvertrages könnte sich das ändern.
Und noch etwas zeigt sich durch die Tests der USK: Die Konsolenspiele machten im letzten Jahr die überwiegende Mehrheit der getesteten Software aus. Unter 40 Prozent der getesteten Spiele waren für den PC als Plattform bestimmt, der Rest erschien für stationäre und tragbare Konsolen.