Öffentliche Chats zu „Killerspielen“ von der bpb

Jirko Alex
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Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) eröffnet heute mit einem ersten Chat zum Thema Gewaltspiele ein neues Kapitel bei der Diskussion um Gewaltspiele. So ist eine ganze Reihe von Chats geplant, die unter verschiedenen Prämissen das Thema differenziert beleuchten sollen.

Den Anfang machen dabei die beiden Medienwissenschaftler Mathias Mertens von der Universität Hildesheim und Matthias Kleimann vom Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachen. Dieses hatte Anfang des Jahres, im Auftrag der Fritz Thyssen Stiftung die Arbeit der USK anhand von 72 selbstausgewählten Spielen beurteilt und kritisierte diese im Ergebnis vehement. Verantwortlich zeichnete sich damals vor allem Professor Christian Pfeiffer, der auch als einziger der an der KFN-Studie beteiligten Wissenschaftler für ein Verbot der gerne „Killerspiele“ genannten PC-Spiele eintrat. Mittlerweile erschien auch eine vom Bund in Auftrag gegebene Studie und die USK hat Umstrukturierungen angekündigt.

Ab 13 Uhr kann jeder mit Mathias Mertens und Matthias Kleimann über die Andersartigkeit der Computerspiele diskutieren. Weitere Themen der Chats befassen sich unter anderem mit der Gefährlichkeit von Computerspielen, dem Zusammenhang von Rede- und Kunstfreiheit und Computer- und Videospielen oder die Rolle der Wirtschaft in der Spielediskussion. Begleitend zu den Chats wurden in dem umfangreichen Online-Angebot auch Erklärungen, Entwicklungen in den letzten Jahren und Kommentare gesammelt, womit sich die Bundeszentrale für politische Bildung auch als „Killerspiel“-Lexikon empfiehlt.

Die weiteren Daten der kommenden Chats stehen bisher nur zum Teil fest. Ihre Themen und Redepartner versprechen aber Abwechslung und einen erfrischend tiefgründigen Umgang mit dem komplexen Thema. Folgend eine Übersicht der nächsten Chats:

Termine und Themen der Chats
Zeitraum Expertenbeteiligung Thema
Mittwoch, 29. August

13 Uhr bis 14:30 Uhr
Mathias Mertens
(Uni Hildesheim)

Matthias Kleimann
(Kriminologischen Forschungsinstitut
Niedersachsen)
Sind Computerspiele anders?
Dienstag, 11. September

16 bis 17 Uhr
Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff
(CDU, Kulturstaatssekretär NRW)

Olaf Zimmermann
(Geschäftsführer Deutscher Kulturrat)
Freie Rede, freie Kunst
Mittwoch, 26. September

13 bis 14.30 Uhr
Jörg Tauss
(SPD-Fraktionssprecher für Bildung,
Forschung und Medien)

Martin Lorber
(Electronic Arts)
Welche Rolle spielt die Wirtschaft?
Noch kein Termin Michael Kunczik
(Uni Mainz)

Ingrid Möller
(Uni Potsdam)
Wie gefährlich sind Spiele?
Noch kein Termin Klaus Spieler
(Geschäftsführer USK)

Monika Griefhahn
(SPD-Fraktionssprecherin Neue Medien)
Wie gut ist die USK?
Noch kein Termin Winfried Kaminski
(FH Köln)
Was bringen Gesetze?